Kaffee aus Java
Aufgrund der zahlreichen Inseln Indonesiens, die weit verstreut sind, ist auch der Kaffee von enormer Vielfalt geprägt.
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- Geschmack: Fruchtig, Nussig, Röstig, Schokoladig
- Sorte: Robusta
- Beschaffenheit: Ganze Bohne
Dunkel
Intensiv
Sehr wenig
Die Java-Bohne bildet das Schwergewicht in Kaffeemischungen
Wer von Kaffee aus Indonesien spricht, meint in der Regel die Java-Sorten. Sie stammen von einer der 17.000 Inseln, aus denen dieser Staat mit 300 verschiedenen ethnischen Gruppen besteht, der auf zwei Kontinenten liegt. Der größere Teil gehört zu Asien, der indonesische Bereich von Neuguinea zählt jedoch zum fünften Kontinent - zu Australien. Auf Java lebt etwa die Hälfte der cirka 240 Millionen Indonesier. Auf dieser Insel wächst die Sorte, die dem guten Arabica Kaffee den Beinamen gab: Java-Bohne. Inzwischen allerdings bildet diese edle aber empfindliche Kaffee-Pflanze für den ganz besonderen Geschmack nur noch sechs bis zehn Prozent der Ernte in Indonesien. Der Anbau davon besitzt lange Tradition auf den Inseln Sumatra, Sulawesi und Java. Später kamen Flächen auf Bali, Flores und Papua hinzu. Inzwischen ist der Inselstaat weltweit der zweitgrößte Exporteur von Robusta: Nur Vietnam (Südostasien) führt noch mehr von dieser Sorte aus.
Kolonialmacht legte Grundstein
Die Geschichte des Kaffees auf Indonesien beginnt mit der früheren Kolonialmacht Niederlande. Sie brachte die Pflanze in den Inselstaat, folgerichtig ging der erste vom dort angebauten Kaffee in Amsterdam an Endverbraucher: Es war im Jahr 1712. Der Anbau des Kaffees nahm von da an einen steilen Aufschwung in dem Inselstaat. Nach der Erntesaison 2009/10 lag die Bilanz bei sechs Millionen Säcken zu je 60 Kilogramm. Deutschland ist nach Japan der zweitgrößte Abnehmer von Kaffee aus Indonesien, danach folgen Länder wie Algerien und Polen, die USA und die frühere Kolonialmacht Niederlande. Indonesische Sorten befinden sich in nahezu jeder Kaffeemischung - und das hat seinen Grund.
Tiefer und durchdringender Anteil
Der Kaffee aus Indonesien gilt als das Schwergewicht weltweit unter den vielen Angeboten. Er besitzt eine Ausstrahlung, die ebenso tief wie nachhaltig ist und jede Mischung stärker durchdringt als die anderen Bestandteile. Die Sorten zeichnen sich durch einen zähflüssigen, vollen Körper aus. Da sie außerdem so gut wie keine Säure enthalten, kommt der Kaffee-Geschmack besonders stark zur Geltung. Im Vergleich mit anderen Anbaugebieten auf dem Globus stellt die auf Java wachsende Bohne das Gegenstück zu den lateinamerikanischen Arten dar. Diese Sorten aus Indonesien zeichnen sich durch eine erdige, weiche Note aus und besitzen teilweise einen leichten Kräutergeschmack.
Ungewöhnlicher Herstellungsprozess
Aus Indonesien kommt der teuerste Kaffee der Welt, der auf eine sehr ungewöhnliche Weise entsteht. Es ist der Kopi Luwak, der 1000 US-Dollar pro Kilogramm kostet und von dem nur wenig hundert Kilogramm pro Jahr entstehen. Das ist nicht weiter verwunderlich, weil er einen sehr außergewöhnlichen Herstellungsprozess durchläuft. Es gibt eine Schleichkatzenart, die Kaffee-Bohnen frisst, sie aber nicht verdauen kann und wieder ausscheidet. So findet im Darm dieser Tiere technisch betrachtet die Nassaufbereitung vom Kaffee statt - aber eine ganz besondere. Die langsame Verdauung durch Bakterien und Enzyme zieht die Bitterstoffe fast vollständig aus dem Kaffee und verändert ihn damit nachhaltig: Er schmeckt dann würzig mit Anteilen von Karamell und Schoko. Und es gibt eine weitere Besonderheit der Sorten aus Java und den anderen Inseln dieses Staates. Er stammt noch aus der Zeit, als der Kaffee in den Bunkern der Segelschiffe lange unterwegs war. Dadurch bekam er einen ganz speziellen Akzent. Um bei den heutigen viel schnelleren Transporten diesen Effekt nachzuahmen, reift die Ernte in speziellen Lagerbunkern nach. Eine dieser Sorten ist unter dem Namen Old Java im Handel.
Anbau in Höhe und Schatten
Der Anbau in Indonesien erfolgt unter speziellen Bedingungen, die es anderswo auf der Welt so nicht gibt: Das sorgt für den unverwechselbaren Charakter wie beim Indonesien Java Blawan. Die Kaffee-Bohne wächst auf Java generell in einer Höhe von 900 bis 1800 Metern. Bei dieser Sorte nehmen die Anbaugebiete auf fruchtbarem Vulkanboden sowie der Schatten von Eukalyptus-Bäumen zudem einen positiven Einfluss auf die Pflanze. Es sind Familienbetriebe, die sich um diese Flächen kümmern und die ihr Fachwissen von Generation zu Generation weitergeben. Das alles formt den Java Blawan: Er verbindet aus einem vollen Körper würzigen Geschmack mit nussigem Charakter und dezenter Säure. Er geht in Deutschland um die 10,40 Euro das Pfund in den Online-Versand. Einen anderen Hochland-Arabica von der Blawan-Plantage gibt es im Gebinde von fünf Packungen zu je einem Kilogramm. Der Online-Handel schickt diese Größe für etwa 97 Euro auf den Weg zum Kunden. Es handelt sich um eine ebenfalls säurearme Variante, die ein ausgewogenes Flair mit einer Schokoladennote entfaltet. Sie empfiehlt sich unter anderem für den Kaffee-Vollautomaten, den Handfilter und die Karlsberger Kanne. Die Sorte stammt aus biologischem Anbau, der beim Kaffee-Anbau auf Java durchaus eine Rolle spielt.
Exklusiv für Hotel und Gastronomie
Das Unternehmen C+C Pfeifer aus Bruck an der Mur im österreichischen Bundesland Steiermark bietet Java-Premiummarken an. Diese drei Sorten sind jedoch dem Hotel- und Gaststättenbereich vorbehalten, der damit an Exklusivität gewinnt, denn: Im Einzelhandel gibt es diese Marken für Endverbraucher nicht zu kaufen. Auf der Homepage des Unternehmens jedoch können sich alle Kaffeegenießer über das flüssige, schwarze Gold informieren. Der permanente Qualitätscheck ist ein weiteres Merkmal der Marke C+C Pfeifer, dazu dienen stets laufende Mitarbeiter-Schulungen auf Barista-Niveau. Die "Javarei", so nennt die Firma ihre Kaffee-Rösterei, bietet drei verschiedene Sorten aus 100 Prozent Arabica an. Der Classica verspricht Genuss in der Tradition der österreichischen Kaffeehauskultur. Der elegant-rassige Temperamenta ist dunkler geröstet und richtet sich vor allem an die Liebhaber des italienischen Kaffees. Mit dem Natura, biologisch angebaut und fair gehandelt, ist das Trio komplett.
Biologisch und fair
Es gibt aus Indonesien - vor allem Java und Sumatra werden immer wieder genannt - Kaffee, der aus biologischem Anbau über Fairtrade-Netze an Endverbraucher in aller Welt geht. Wer sich dafür entscheidet, kauft Ware, die vom Anbau bis zum Verkauf ökosozial einwandfrei ist. Sie entstand ohne Schädlingsbekämpfungsmittel oder unter schlechten Produktionsbedingungen wie Kinderarbeit. Stattdessen garantiert sie allen Beteiligten eine gesicherte Existenz.