Mit unserem Espressobohnen Test verschaffen wir eine Übersicht der aktuellen Espresso-Favoriten unserer Redaktion. Wir stellen Ihnen unsere absoluten Jahres-Highlights vor. Welche Bohnen eignen sich besonders für die Mailänder Zubereitungsart, für die vermeintlich kleine und unter Kaffeeliebhabern doch ganz große Spezialität namens Espresso? In unserer Redaktion haben wir rund 50 Espressi diverser Spitzenröster probiert, miteinander verglichen und in erster Linie genossen. Qualitäts- und Geschmacksunterschiede, manchmal nur Nuancen, gibt es selbstverständlich. Mit welcher Espresso-Wahl Sie garantiert nichts falsch machen, entnehmen Sie unserer Top-Auswahl der besten Espressi, die sie hier finden.
Der Espresso – Einer unter Vielen?
Der aus Mailand stammende Espresso stellt eine Art der Kaffeezubereitung unter Vielen dar. Eine unter Vielen? Eher zutreffend finden wir wohl eher die Beschreibung des Espressos als Kaffee-Klassiker schlechthin.
Der im Süden Deutschlands und bei unseren österreichischen Nachbarn gern auch als “kleiner Brauner” bezeichnete Espresso stellt unbestreitbar eine Spezialität unter den Kaffees dar. Viele Kaffee-Begeisterte lieben ihn für den ganz eigenen, intensiven und kräftigen Geschmack. Dabei enthält ein Espresso übrigens, auf gebräuchliche Mengen bezogen, weniger Koffein als eine Tasse Filterkaffee. Ein üblicher Espresso mit 25 ml Flüssigkeit enthält etwa 25 bis 30 mg Koffein, während 125 ml Kaffee aus dem Filter um die 100 mg des Wachmachers enthalten. Betrachtet man jedoch die gleiche Menge, ist der Koffeingehalt eines Espressos wiederum höher als der von Kaffee. Es ist also eine Frage der Perspektive.
Ob klassisch pur oder in einer der köstlichen Variationen, wie etwa mit Milch als Macchiato – der Espresso versprüht ein unverfälschtes Aroma und verkörpert Kaffeegenuss in Reinkultur. Für viele Menschen, gerade im südeuropäischen Raum, ist er daher auch die erste Wahl, wenn es um die Zubereitung der braunen Espressobohne geht. Selbst am Abend, nach einem guten Essen, erfreut er sich großer Beliebtheit. Dann rundet der Espresso den vorherigen Genuss einfach perfekt ab.
Im roastmarket Magazin wissen wir einen guten Espresso deshalb natürlich ebenfalls sehr zu schätzen. Um herauszufinden, welche Sorten zur Zeit den besten Eindruck hinterlassen, haben wir bei unserem Espressobohnen Test ganz genau hingeschaut und verschiedene Sorten und Röster getestet. Wir haben verschiedenste Espressobohnen folgender Kategorien getestet: Klassische Espressi, Espressi lokaler Röstereien, schokoladig-nussige Espressi, süßlich-fruchtige Espressi und solche aus ökologischem Anbau und mit Fairtrade Zertifizierung.
Die besten Espressi: Klassisch-schokoladig
Die besten Espressi lokaler Röster
Schokoladig-nussige Espressi
Süßlich-fruchtige Espressi
Die besten Bio Espressi
Warum ein Espressobohnen Test?
In unserem großen Kaffeebohnen Test finden Sie Empfehlungen für die unterschiedlichsten Zubereitungssysteme, Geschmäcker und Präferenzen. Ob Sie Kaffee für Ihren Vollautomaten benötigen, einen guten Rat für leckere Bio- und Fairtrade-Produkte wünschen oder Sie Bohnen aus Italien, dem Land des Kaffees, suchen: Wir haben bereits eine vielseitige Auswahl von köstlichen Kaffees gefunden.
Doch weil dieser absolute Klassiker selbst unter den vielen Kaffee-Spezialitäten noch etwas Besonderes ist, nimmt er unserer Meinung nach eine hervorgehobene Stellung ein. Dafür sprechen allein seine Tradition, der unvergleichliche Geschmack sowie die ganz spezielle Art der Zubereitung. Diese wird von Genießern richtiggehend zelebriert.
Für unseren Espressobohnen Test haben wir etliche Espressi zubereitet, darunter viele Produkte von kleinen, lokalen Röstereien, aber auch solche von größeren und bekannten Marken. Ebenso war es uns wichtig, Espressi aus nachhaltigem und fairen Handel zu testen. Dazu haben wir stets ganze Test Espressobohnen verwendet, die wir selbst gemahlen haben, um beim Vergleich größtmögliche Frische zu gewährleisten.
Wenn Sie Espresso so lieben wie wir es tun, dann sind Sie genau an der richtigen Stelle.
Worauf kommt es beim Espressobohnen Test an?
Wie bei sämtlichen von uns durchgeführten Tests legen wir großen Wert auf möglichst objektive Test-Kriterien. Darauf können wir dann unser Urteil bilden. Damit möchten wir einerseits ein faires Vergleichslevel sicherstellen, zum anderen dienen uns die festgelegten Kriterien auch persönlich als sinnvolle und wichtige Orientierungshilfen für gute Espressobohnen.
Es ist überflüssig zu sagen, dass ein Geschmacksurteil stark von persönlichen Vorlieben abhängt. Nichtsdestotrotz gibt es selbstverständlich viele Produkteigenschaften, die objektiv beurteilt werden können.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Maßstab für uns ist hier der übliche Marktpreis für einen qualitativ hochwertigen und guten Kaffee. Dieser bewegt sich nach unseren Recherchen gegenwärtig zwischen 25 und 40 € für das Kilogramm. Gemessen an diesem Vergleichswert können wir einordnen, inwieweit sich der Preis eines Produktes im Rahmen bewegt oder womöglich heraussticht, ob nun negativ oder positiv.
Da der Preis allein aber nicht alles ist, setzen wir diesen selbstverständlich immer in Beziehung zum Geschmackstest und anderen möglichen Faktoren. Bei diesem Test stehen folgende Eigenschaften auf dem Prüfstand:
Röstung
Im Idealfall sollte die Röstung der Bohnen schonend, in kleinen Chargen und bei niedrigen Temperaturen erfolgen. Ein ganz wichtiges Stichwort ist in diesem Zusammenhang die sogenannte Trommelröstung. Ständige Rotation bei gleichmäßig milden Temperaturen sorgt dafür, dass die Espressobohnen sehr gleichmäßig geröstet werden und die Qualität der Röstung exzellent wird. Der Vorgang dauert dafür auch länger als Industrieröstungen.
Ein großer Unterschied zu industriellen Röstverfahren, bei denen die Bohnen aus Mengen- und Zeitgründen oft zu großer Hitze über zu kurze Dauer ausgesetzt werden. Mit dem Effekt, dass der Geschmack eines aus einer solchen Röstung zubereiteten Espressos oder einer anderen Kaffeespezialität im Vergleich zu schonend gerösteten Kaffeebohnen sehr zu wünschen übrig lässt.
Übrigens: Espressobohnen mit speziellem Anbau gibt es übrigens nicht. Kaffee- und Espressobohnen bestehen aus dem gleichen Ausgangsmaterial, werden nur anders weiter verarbeitet. Der Unterschied liegt in der letzten Stufe: Der Röstung. Klassische Espressobohnen werden länger geröstet als Kaffeebohnen und bauen dabei vermehrt Säure ab. Die Bitterstoffe treten währenddessen zunehmend in den Vordergrund. In der Third Coffee Wave Bewegung geht der Trend jedoch auch zunehmend in Richtung helle Espressoröstungen, die mit milden und fruchtigen Noten überraschen. Einen Einfluss auf die Menge an Koffein des Kaffees oder Espressos haben die unterschiedlichen Arten der Röstung nicht, hier ist die Bohnensorte entscheidend. Robustabohnen besitzen mehr Koffein als Arabicas.
Säure
Haben Sie trotz idealer Extraktion einen wirklich säuerlich schmeckenden Espresso vor sich, so liegen die Ursachen vermutlich bei der Röstung oder aber bei zu wenig Kaffeemenge. Eine gewisse Grundsäure ist wesentlicher Bestandteil von jedem Kaffee, denn dieser ist nunmal eine Frucht und beinhaltet demnach von Natur aus Chlorogensäure. Die Säure rundet den Kaffee oder Espresso bei einem harmonischen Blend ideal ab. Besonders bei hellen Espresso-Röstungen sind stärkere Säureanteile, als fruchtiges Gesamterlebnis explizit gewünscht und typisch. Denn: je kürzer die Röstdauer, desto mehr Säure bleibt in den Kaffeebohnen erhalten. Wenn wenig Säure gewünscht ist, empfehlen wir den Kauf von dunkel geröstete Espressosorten, die säurearm sind.
Es bleibt festzuhalten: Gerade in puncto Säure scheiden sich häufig die Geister. Die individuellen Vorlieben sind ganz unterschiedlich, weshalb wir Ihnen die Auskunft über den jeweiligen Säuregehalt der getesteten Top-Produkte gleich mitliefern.
Aroma
Das Aroma des Espresso ist eine weitere, wenn nicht sogar entscheidende Komponente für unsere Beurteilung. Unser Ziel ist allerdings nicht, Aromen schlicht als “gut oder schlecht” in unserem Espresso-Bohnen Test zu bewerten. Dies käme einem persönlichen Geschmacksurteil gleich, was gar nicht beabsichtigt ist.
Vielmehr möchten wir insgesamt einen Eindruck davon vermitteln, welche Geschmacksnuancen beim getesteten Produkt vielleicht besonders hervorstechen und wie gut diese miteinander harmonieren. So haben die von uns favorisierten Produkte allesamt durch eine sehr ausgewogene Komposition überzeugen können.
Crema
Last but not least: Die Crema. Der dichte Schaum ist charakteristisch für einen Espresso. Hier gilt allerdings zu beachten, dass die Bohnensorte Einfluss darauf hat und eine dichte Crema somit nicht ausschlaggebend für Qualität ist. Typischerweise lautet die Faustregel: Je höher der Robustaanteil, desto mehr Crema in der Espressotasse.
Die haselnussbraune, fast goldene Färbung hinterlässt aber nicht nur optisch den einprägsamen und typischen Eindruck. Denn die aus Ölen der Kaffeebohnen, Proteinen und Zucker bestehende Crema bindet das Aroma des Espressos und ist somit auch ein entscheidender Geschmacksfaktor. Dabei achten wir auch auf Menge, Dichte und Farbe der Krone auf dem Espresso.
Ohnehin kann ein “ehrlicher” Espresso Test unserer Meinung nach nur mit einer Espressomaschine mit Siebträger durchgeführt werden.
Bei Vollautomaten ist beispielsweise häufig ein Ventil verbaut, durch das der Espresso beim Herausfließen aufgeschäumt wird. Eine so erzeugte Crema verdient ihren Namen im Grunde nicht. Die echte Crema steigt erst aus dem bereits in die Tasse geflossenen Espresso nach oben.
Vorbereitung und Einstellungen
Nicht nur für die perfekte Crema braucht es das geeignete Setup aus guter Technik und Einstellungen der Feinheiten. Durch die in unseren Tests eingesetzte Kaffeemühle und die Siebträgermaschine, beides absolute Spitzenprodukte, schaffen wir die gewünschten technischen Voraussetzungen. Mit denen können wir der hohen Qualität der jeweiligen Röstung auch in der Zubereitung gerecht werden.
Unsere im Espressobohnen Test verwendete Espressomühle ist die Mazzer Mini Electronic A. In Kombination verwenden wir als Siebträgermaschine die La Marzocco Linea Mini, die nicht umsonst zu den Besten Highend-Geräten im Privatbereich zählt. Die kleine Schwester der unter professionellen Baristi weit verbreiteten Linea Classic überzeugt nicht nur uns durch äußerst konstante Brühtemperatur und einen zuverlässig hohen Brühdruck. Beides weitere, zentrale Faktoren für das Gelingen des perfekten Espresso.
Der Rest ist dann Feinschliff, den wir bei jedem Espresso-Bohnen Test individuell aufs Neue vornehmen. Sowohl bei der Bestimmung der idealen Kaffeemenge (je nach Produkt ca. 7-9 Gramm), des Mahlgrades (fein bis sehr fein) oder beim Tampen (unsere Empfehlung: Tamperstation) profitieren wir von unseren persönlichen Erfahrungen.
Selbst kleinste Unterschiede bei den Feinjustierungen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Geschmackserlebnis. Deswegen war es uns besonders wichtig, diese Voraussetzungen in unserem Espressobohnen Test sicherzustellen, damit wir uns bei der Bewertung ausschließlich auf die Bewertung der Espressobohnen fokussieren können. Dies sind unsere Favoriten:
Die Crema glänzt haselnussbraun. Die geschmackliche Vielfalt beeindruckt. Fein prickelnde Säure rundet das intensive Gesamterlebnis ab. So in etwa sollte es sich anfühlen, wenn man einen hochwertigen Espresso genießt. Die vorgestellten Produkte haben unsere hohen Erwartungen erfüllen und übertreffen können. So ist der italienische Klassiker einfach ein Genuss.
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9 Kommentare
Hallo,
ich möchte mich für Ihre Ausführungen herzlich bedanken. Sie sind so glaube ich wirklich sehr hilfreich!!
Mit freundlichen Grüßen
A.Santoro
Auf Roastmarket kann man sich voll verlassen. Hier wird Kaffetrinken zelebriert.
Ich habe mit Interesse ihren Artikel gelesen, doch fehlte mir eine Information:
welchen Mahlgrad des Kaffees soll ich für meine Espresso- Siebträgermaschine einstellen.
Im Moment mahle ich ihn sehr fein (höchste Stufe). Ist das richtig.
Hallo Rotraut, vielen lieben Dank für Ihr Feedback. Ganz allgemeingültig ist die Frage leider nicht zu beantworten, da je nach verwendeter Mühle unterschiedlich sein kann, was am Ende bei der feinsten Einstellung herauskommt. Wir würden daher folgendes Vorgehen empfehlen: Mahlen Sie rund 7-9g Mahlgut für einen Single-Shot Espresso ab, dann sollten bei 25-30 sekündiger Brühzeit ca. 25ml Espresso in Ihrer Tasse landen. Machen Sie einen ersten Test bspw. mit 7g Espresso und brühen Sie 25 Sekunden. Wenn Sie etwa 25ml extrahiert haben, ist der Mahlgrad gut eingestellt. Wird in der Zeit deutlich weniger extrahiert, könnten Sie den Mahlgrad ein wenig gröber einstellen. Extrahieren sie deutlich hingegen mehr, ist das Mahlgut vermutlich zu grob und Sie können es noch feiner einstellen. Die Variablen Menge und Brühzeit sollten Sie hierfür unverändert lassen. So dürften Sie sich dem optimalen Mahlgrad recht schnell nähern! Viel Erfolg beim Ausprobieren und lassen Sie uns wissen, ob Sie zufrieden mit dem Ergebnis sind. Viele Grüße vom gesamten roastmarket-Team!
Hallo, ich suche seit einer langen Zeit, Kaffeebohnen die richtig super dunkel gerostet sind, fast schwarz & haben einen glänzenden Fettschicht auf den Bohnen. In Amerika habe ich als “French Roast” genossen. Bis jetzt finde ich Oscuro von Langen Kaffee am dunkelsten – haben sie vielleicht einen Insider Tipp für mich? Vielen Dank & Gruß aus Berlin
Lieber Jerome,
zunächst einmal vielen lieben Dank für Ihr Interesse und die freundliche Anfrage. Gerne versuchen wir für Sie die passende Röstung zu finden. Wenn es besonders dunkle Espressi sein sollen, dann könnten Ihnen vielleicht die folgenden Empfehlungen zusagen: Tre Forze Espresso Caffè, eine ganz außergewöhnliche italienische Mischung, die über Olivenbaumholz besonders langsam und schonend geröstet wird. Schätzen Sie dominante Schokoladennoten und können Nussaromen etwas abgewinnen, dürfte Ihnen diese intensive Mischung sehr zusagen. Fast noch einen Tick intensiver wäre Vee’s Italienische Röstung d’Oro, ebenfalls mit sehr klassischem Profil, sind hier zartbittere Aromen von Schokolade sehr präsent. Beide Mischungen sind im Übrigen zu 95% aus Arabicabohnen und zu 5% aus Robustabohnen zusammengesetzt. Ähnlich dunkel und ähnlich intensiv wie unser Vorschlag aus dem Hause Vee’s ist zudem Bonafedes Espresso Don Bonafede. Der wuchtige Charakter dieser Mischung wird hier sehr schön von karamellig-süßen Noten abgerundet. Zudem ist die Röstung aufgrund eines 40-prozentigen Robusta-Anteils besonders cremig.
Wir hoffen, dass unsere Empfehlungen Ihnen gefallen und wünschen Ihnen viel Freude beim Probieren!
Ihr roastmarket-Team
Hallo, vielen Dank für Ihre Ausführungen. Wenn Sie von Brühzeit sprechen, meinen Sie dann die Zeit, die das Wasser durch den Siebträger läuft, oder zählt auch schon die Zeit dazu, dies ds Gerät aufwendet, um den Druck im Siebträger aufzubauen? Bei mir dauert es ca. 6 Sek. bis der Kaffee aus dem Siebträger kommt. Vielen Dank.
Hallo,
wie muss ich die Werte wie z.B. 1/5 bei Röstgrad, Säure usw. lesen?
mfg
Martin Puchinger
Lieber Herr Puchinger,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Magazinartikel und für Ihre Frage! Die Werte lesen sich aufsteigend bzw. von unten nach oben lesen. So bedeutet beispielsweise eine Angabe wie 1/5 beim Röstgrad, dass es sich hierbei um einen niedrigen Röstgrad handelt. Ein Röstgrad auf der Skala 5/5 würde dementsprechend einer sehr dunklen, kräftigen Bohnen-Röstung entsprechen, wie es häufig bei klassisch-italienischem Espresso der Fall ist.
Hoffentlich konnten wir Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Lesen unserer Magazin-Beiträge und natürlich beim Kaffeetrinken!
Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team