Der Ristretto ist ein stark gepresster Espresso. Bei der Zubereitung mit einer Espressomaschine wird die Durchlaufzeit, im Vergleich zum Espresso, um die Hälfte verkürzt um so eine besonders kräftige Note zu erhalten und außerdem wird dadurch ein höherer Koffeingehalt erreicht.

Kultureller Hintergrund des Espressos – und des Ristrettos

Espresso ist eine ursprünglich aus Mailand stammende Kaffeezubereitungsart. Von dort eroberte der konzentrierte Kaffee rasant den gesamten Mittelmeerraum. Die Italiener trinken Espresso den ganzen Tag über; besonders am Morgen stellt ein starker Kaffee jedoch den idealen Start in den Tag dar.

Bei der Espressozubereitung wird erhitztes Wasser unter hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeepulver gedrückt. Das Kaffeemehl besteht aus dunkel gerösteten Kaffeebohnen, die dem Espresso seinen unverwechselbaren Charakter geben. Mittlerweile gibt es den Espresso in zahlreichen Varianten, die je nach Ort, an welchem sich die Kaffeebar befindet, unterschiedlich beliebt sind.

Insbesondere im südlichen Italien sind neben dem klassischen Espresso auch der Ristretto und der Lungo beliebt. Dort gilt die Faustformel: “Je südlicher der Ristretto getrunken wird, desto weniger Wasser enthält er”. Dort wird der Caffè Ristretto auch häufig liebevoll “Corto” (Kurzer: “viel Pulver, wenig Wasser”) genannt. Das französische Pendant zum Caffè Ristretto ist der “Café serré”.
Ristretto

Zusammen mit seinem nahen Verwandten, dem Lungo, zählen die Espressovarianten mit zu den liebsten Kaffeekreationen eines jeden Italieners.

Abgrenzung zum Espresso und zum Lungo

Der Ristretto ist im Prinzip ein “verkürzter” Espresso. Für die Zubereitung wird die gleiche Menge Pulver (ungefähr sieben Gramm), allerdings nur etwa die Hälfte der Menge an Wasser benötigt wie beim Espresso. Wie viel Wasser genau verwendet wird, hängt vom persönlichen Geschmack ab.

Die Folge ist, dass der Ristretto noch stärker, geschmacksintensiver und gehaltvoller ist als der Espresso. Im Vergleich zum klassischen Espresso ist die Durchlaufzeit beim Ristretto nur etwa halb so lang. Dadurch verkürzt sich die Kontaktzeit mit dem Kaffeemehl und weniger Bitterstoffe gelangen in den Kaffee.

Die besten Ristretti im Test

Der Lungo (italienisch für lang) ist eine Espressovariation, die mit mehr Wasser zubereitet wird. Auch beim Lungo wird mit etwa sieben Gramm dieselbe Menge an Kaffeepulver für die Zubereitung benötigt, allerdings ist die Menge an Wasser ungefähr doppelt so groß. Dadurch wird die Bezugszeit des Kaffees etwa verdoppelt. Die längere Kontaktzeit führt dazu, dass Aromen freigesetzt werden, die beim normalen Espresso nicht in die Tasse gelangen. Aufgrund dieser längeren Extraktionszeit schmeckt der Lungo im Vergleich zum Espresso etwas bitterer und weniger stark. Außerdem bildet der Lungo häufig die Basis für den Caffè Latte.

Lieblingskaffees unserer Kunden

Tipps zur Zubereitung und zur Lagerung

Für die Zubereitung eines Ristrettos werden etwa sieben Gramm fein gemahlenes Kaffeepulver aus mittel bis stark gerösteten Kaffeebohnen benötigt. Das Wasser wird unter großem Druck durch das Kaffeesieb gepresst, weswegen es nur eine vergleichsweise kurze Kontaktzeit mit dem Pulver hat. Diese kurze Kontaktzeit ist sehr wichtig, da dadurch der Caffè Ristretto zwar stark und geschmacksintensiv wird, jedoch keine allzu bittere Note hat.

Des Weiteren enthält der Ristretto besonders viel Koffein. Wem dies noch nicht genug ist, kann sich für die besonders edle Variante des “Doppio Ristretto” entscheiden. Dieser wird mit der doppelten Menge an Kaffeemehl zubereitet.

Siebträgermaschine

Um einen Ristretto herzustellen, eignet sich eine Siebträgermaschine hervorragend. Auch mit einer Kapselmaschine gelingt die Zubereitung dieser Kaffeekreation, sofern sich die Durchlaufzeit an der Kapselmaschine einstellen lässt. Im Vergleich zum Espresso muss die Durchlaufzeit auf die Hälfte verkürzt werden.

Das perfekte Geschmackserlebnis stellt sich ein, wenn die Kaffeebohnen unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen werden, da dann noch die meisten Aromastoffe erhalten bleiben. Die Lagerung der Kaffeebohnen sollte an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort erfolgen, damit der Kaffee sein Aroma behält.

Empfehlungen für Kaffeegenuss in Italien

Wer auf seiner Italienreise einen authentischen italienischen Kaffee in einer Kaffeebar trinken möchte, sollte immer seinen Kaffee direkt an der Bar im Stehen trinken. Wer bei der Bestellung darauf hinweist, seinen Ristretto “al banco” zu sich zu nehmen, zahlt in ganz Italien maximal einen Euro für das geschmacksintensive Getränk. Außerdem taucht er tief in die italienische Kaffeekultur ein, denn viele Italiener trinken ihr Lieblingsgetränk im Stehen an der Bar, halten dabei eventuell noch ein kleines Schwätzchen mit einem Bekannten und begeben sich danach zur Arbeit.

Weiterhin sollten Kaffeeliebhaber sich nicht wundern, wenn sie einen Espresso serviert bekommen, obwohl sie einen Kaffee bestellt haben. In Italien ist der Caffè traditionell ein Espresso. Wer etwas anderes wünscht, sollte sich bei der Bedienung versichern, dass sie den Sonderwunsch überhaupt versteht. In einigen Lokalitäten sind Kreationen wie der Filterkaffee (Caffè tedesco), der in Deutschland zu den beliebtesten Kaffeevarianten gilt, völlig unbekannt. Ein unverständliches Schulterzucken seitens der Bedienung könnte darauf hindeuten, dass man als Urlauber in eine völlig neue Welt des Kaffees eintauchen muss. Doch wer weiß, vielleicht ist ja auch gut so und man lernt die schmackhaften Espressovariationen zu schätzen und möchte am Ende des Urlaubs gar nicht mehr auf sie verzichten.

Fazit zum Ristretto

    • im Vergleich zum Espresso ist der Ristretto etwas stärker und geschmacksintensiver, enthält dafür aber auch mehr Koffein
    • aufgrund der kürzeren Extraktionszeit hat der Ristretto keine bittere Note

Der Ristretto eignet sich hervorragend für Personen, die eher kleine Menen Kaffee bevorzugen, aber nicht gänzlich auf das schmackhafte Getränk mit dem herrlichem Aroma verzichten möchten. Mit einer heimischen Siebträgermaschine lässt sich ein Ristretto sehr gut herstellen, wenn die Durchlaufzeit auf etwa die Hälfte verkürzt wird. Sind Sie auf den Geschmack gekommen oder bleiben Sie lieber dem klassischen Espresso treu? Welche Variante ist Ihr Favorit und warum?

Fotos von oben nach unten: fotolia – © Grecaud Paul,fotolia – © Studio Dagdagaz, fotolia – © 2mmedia

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