In Zeiten der Globalisierung und vielfach immer intransparenter werdender Produktions- und Vertriebswege sind Fairtrade- und Bio-Label sehr gefragt, da sie idealerweise bestimmte Anbau- und Herstellungsbedingungen garantieren. Eines der strengsten und am besten kontrollierten Gütesiegel ist die Demeter-Zertifizierung. Sie berücksichtigt verschiedenste Bereiche, von Anbau bis Verpackung, und gewährleistet und kennzeichnet somit besonders hochwertige Produkte. Erfahren Sie hier, was Demeter ausmacht und wie auch Kaffees von den Richtlinien profitieren.

Was ist Demeter?

Der Demeter e.V. ist der älteste Bioanbau-Verband Deutschlands. Die Richtlinien und Grundsätze sind bereits seit 1924 festgehalten. Der Ursprung der Bezeichnung “Demeter” entspringt der gleichnamigen griechischen Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus. Das Label wird sowohl im Lebensmittelbereich – von Obst und Gemüse, über Fleisch- und Milchprodukte, bis hin zu Getreide und Gewürzen – als auch bei Kosmetikprodukten, wie Bodylotions oder Duftölen, vergeben. Dies betrifft derzeit insgesamt etwa 3.500 verschiedene Produkte. Das geschützte Markenzeichen dürfen  nur Vertragspartnern nutzen, deren Anbau- und Weiterverarbeitungsbedingungen den strengen Vorgaben entsprechen.

Strenge Richtlinien für höchste Qualität

Demeter Kaffee Anbaurichtlinien

Foto: David Alvarado

Der Grundgedanke orientiert sich an der anthroposophischen Weltanschauung von Rudolf Steiner (1861-1925), Philosoph und Naturwissenschaftler, die er im Jahr 1924 der Öffentlichkeit präsentierte. Im Rahmen der Richtlinien von Demeter geht es dabei vor allem um ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung. Außerdem um die menschliche Nutzung natürlicher Rohstoffe und die daraus resultierenden Einflüsse mit den Kreisläufen der Natur, sowie den Bedürfnissen von Flora und Fauna in Einklang zu bringen. Dieser “biologisch-dynamische” Ansatz beeinflusst zahlreiche Vorgaben beim Anbau, sowie bei Bewirtung, Ernte und Verarbeitung.
Die Betriebe müssen vollständig auf chemische Substanzen verzichten, sei es bei Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder anderen Hilfsmitteln. Ebenso sind synthetische Zusatzstoffe nicht erlaubt. Selbst natürliche Additive dürfen die Bauern nur verwendet, wenn es keine adäquaten Alternativen gibt und somit eine unbedingte Notwendigkeit besteht. Weiterhin werden Betriebe als individuelle Einheit betrachtet, weshalb eine Umstellung des gesamten Hofes auf Biobetrieb erforderlich ist. Bei einigen anderen Bio-Zertifizierungen ist es nämlich teilweise erlaubt, nur einzelne Unternehmensteile umzustellen. Die restlichen Tätigkeiten währenddessen weiterhin auf konventionelle Art und Weise durchgeführt. Neben kreislauforientierter Produktion und nachhaltiger Bewirtschaftung, bei der Lebensprozesse und die Fruchtbarkeit des Bodens gefördert werden, gehören auch faire Abnahmepreise zu den Bedingungen, um das begehrte Siegel zu erhalten. Somit wird der gesamte Herstellungs-, Verarbeitungs- und Vertriebsprozess mit Rücksicht auf hohe ökologische und ethische Standards durchgeführt, ohne jedoch wirtschaftliche Aspekte zu vernachlässigen.

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Um langfristig und dauerhaft eine außerordentlich hohe Qualität gewährleisten zu können, werden die teilnehmenden Betriebe mindestens einmal im Jahr von unabhängigen, staatlich anerkannten Kontrollstellen überprüft. Zudem müssen die Unternehmen jährlich an Arbeitskreisen, sowie Entwicklungsgesprächen teilnehmen.

Demeter ist nicht gleich Bio

Weiter verbreitet und vermutlich auch deutlich bekannter als die Demeter-Zertifizierung ist die EU-Bio-Verordnung, die ebenso wie die die Richtlinien des Demeter-Verbandes, Anbaubedingungen, Tierhaltung und Verarbeitung anbelangt. Demeter geht jedoch in nahezu allen Aspekten einige Schritte weiter und somit weit über die EU-Maßnahmen, die lediglich eine Mindestanforderung darstellen, hinaus. So ist bei Demeter beispielsweise im Zuge der Tierhaltung ausschließlich 100% Bio-Futter vorgeschrieben. Ein anderes Beispiel ist der Einsatz von Zusatzstoffen bei Pflanzen, wozu natürlich auch die Kaffeepflanze zählt. Hierbei erlaubt die EU-Verordnung die Verwendung als unbedenklich eingestufter Mittel, während Demeter lediglich unverzichtbare Zusatzstoffe genehmigt.

Demeter und Kaffee – eine gelungene Paarung

Demeter Kaffeebauer

Foto: David Alvarado

Für Kaffeeprodukte von Bohnen bis Kapseln gelten natürlich die gleichen Bestimmungen, wie für alle anderen Lebensmittel. Darüber hinaus gibt es jedoch spezielle Vorgaben, die sich konkreter auf den Herstellungsprozess hochwertiger Kaffees beziehen. Die Spezialiätenkaffees werden meist auf kleinen Plantagen angebaut und sorgfältig von Hand geerntet. Dabei wird auf einen fairen Umgang der Kaffeebauern geachtet. Zudem muss den  Bohnen beim Röstvorgang entsprechend viel Zeit gegeben werden, um durch eine schonende Röstung das vollmundige Aroma des Rohkaffees herauszuarbeiten. Außerdem darf Kaffee ausschließlich in Beuteln aus schadstofffreiem Polytetrafluorethylen verpackt werden, die zu 100% recyclebar sind.
Die besondere Qualität kennzeichnet auch den Demeter-zertifizierten “Honduras 18 Conejo Kaffee” und die Variante als Espresso der Hamburger Spezialitätenrösterei Speicherstadt. Kleinbauern aus Marcala bauen die Kaffeepflanzen nach den Demeter-Richtlinien an, die hier mit traditionellen historischen Einflüssen der Maya-Kultur in Verbindung gebracht werden. Die Kleinbauern pflücken die Kaffeekirschen von Hand und verarbeiten sie vor Ort weiter. Die erfahrenen Röster der Speicherstadt Kaffeerösterei im Norden Deutschlands veredeln anschließend die Bohnen im schonenden Trommelröstverfahren. Der reine Arabica überzeugt als Kaffee mit nussig-fruchtigen Geschmacksnoten. Der Espresso verfügt über ein fein ausbalanciertes Schokoladenaroma.

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Deutschlandweit und international

In Deutschland sind bereits mehr als 1.500 Landwirte in dem Verbund aktiv und bewirtschaften ihre ca. 82.000 Hektar Land nach den biologisch-dynamischen Prinzipien. Die angebauten Nutzpflanzen oder auch die tierischen Produkte werden von etwa 330 Demeter-Herstellern und -Vertragspartnern weiterverarbeitet. Daraufhin werden sie in über 500 Vertriebsstätten, den Demeter-Partnerläden, vertrieben. Die Betriebe unter der Vereinigung sind in Landesarbeitsgemeinschaften organisiert und werden von der Demeter Beratung in Fragen hinsichtlich der anthroposophischen Methoden unterstützt. Dabei können Kleinbauern, Verarbeitungsunternehmen und Händler sich auch aktiv beteiligen und im Rahmen einer Fördermitgliedschaft ihre Ideen einbringen.
Doch nicht nur im Gründungsland von Demeter ist der Verband tätig, auch international wirkt die 1997 gegründete “Demeter-International” in über 50 Ländern. Er betreut etwa 5.000 Produzenten mit mehr als 170.000 Hektar Anbaufläche. Aufgaben sind hierbei vor allem die Einführung internationaler Richtlinien für den weltweiten Handel Demeter-zertifizierter Erzeugnisse, sowie länderübergreifend einheitliche Verfahren zur Vergabe des Labels.

Foto: David Alvarado

Zusätzlich zu den Vorgaben, der Zertifizierung und der dazugehörigen Prozesse bietet die Demeter Akademie vielfältige Aus- und Weiterbildungskurse für Mitgliedsbetriebe an. Der sogenannte “Forschungsring” untersucht außerdem ständig den biodynamischen Anbau und die Produktionsmethoden, um qualitative Fortschritte zu erreichen.

Fazit

Das Demeter-Siegel steht für “biologisch-dynamische” Methoden im gesamten Anbau-, Herstellungs-, Verarbeitungs- sowie Vertriebsprozesse und garantiert höchste Qualität – bei Kaffees ebenso wie bei anderen Lebensmitteln und sogar Kosmetikprodukten. Wer sich selbst ein Bild von den exquisiten Ergebnissen machen möchte, hat mit dem Speicherstadt Honduras 18 Conejo Bio Demeter Kaffee (30,00 € je kg) und dem Speicherstadt Honduras 18 Conejo Bio Demeter Espresso (30,00 € je kg) die optimale Gelegenheit dazu.

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