Was trinken die meisten Menschen, um morgens gut in den Tag zu starten? Richtig, eine Tasse Kaffee. Nach dem Essen verhindert er erfolgreich den Sturz in das Esskoma und am Nachmittag wird er genüsslich zu süßen Backwaren getrunken. Und je nach Zubereitungsart wird er zum Longdrink, ob mit oder ohne Alkohol. Doch was weiß der Kaffeetrinker über die Vermehrung der Kaffeepflanze, deren schwarze Kirsche ihn zu jeder Stunde begleitet?

Coffea – der Schlüssel für ein vollmundiges Heißgetränk

Coffea, die Kaffeepflanze, gehört zur weitverbreiteten Familie der Rötegewächse. Als wild wachsende Pflanze kommt der Kaffeebaum nur noch in Äthiopien vor. Dort wird er bis zu 12 Meter hoch und erreicht locker ein Alter von über 50 Jahren. In den Anbaugebieten, in denen die Kaffeesträucher kultiviert werden, wird die Pflanze eher kurz und strauchförmig gehalten. Ihre Lebensdauer auf den Kaffeeplantagen beträgt aufgrund der Wirtschaftlichkeit nur noch circa 30 Jahre. Angesichts der sinkenden Erträge werden sie danach durch junge Pflanzen ersetzt.

Die wichtigsten Vertreter von Coffea sind die Sorten Arabica und Robusta. Wenn es auch noch weit über Hundert verschiedene Kaffeesorten gibt, so haben sie alle eins gemeinsam: Sie wachsen im sogenannten Coffee Belt, dem Kaffeegürtel. Dieser erstreckt sich zwischen dem 23. Grad nördlicher und 25. Grad südlicher Breite und er umfasst den gesamten Erdball. Während in den subtropischen Anbaugebieten die Höhenlage für den perfekten Anbau bei 400 bis 800 Meter über dem Meeresspiegel liegt, kann in den Tropen der Kaffee bis zu einer Höhe von 2000 Metern angebaut werden. Die Arabica-Bohne, mit ihrem runden Geschmack, ist ein typischer Hochlandkaffee.

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Vermehrung der Kaffeepflanze: Wie?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um die Kaffeepflanze zu vermehren. Darunter die klassische Aussaat oder Stecklinge. Aber es ist auch möglich, sich eine Kaffeepflanze als Zimmerpflanze groß zu ziehen.

Die klassische Aussaat

Eine Möglichkeit der Vermehrung ist die klassische Aussaat. Sie gilt auch als die einfachste Form der Vermehrung von Kaffeepflanzen. Schon bei der Ernte der Kaffeebohnen wird darauf geachtet, dass für die Weiterzucht nur vollreife Früchte verwendet werden. Ihre höchste Keimfähigkeit erreichen die Samen ungefähr acht Wochen nach der Fruchtreife. Erst dann werden die Bohnen unter größter Sorgfalt vom Fruchtfleisch getrennt. Die Samen, die noch von der Pergamenthaut umgeben sind, müssen danach gut gewässert werden. Bei diesem Wasserbad trennen sich die guten von den weniger keimfähigen Samen. Bohnen, die im Wasserbad oben schwimmen, werden dabei in Handarbeit aussortiert. Nur die Samen, die untergehen, weisen den notwendigen Nährstoffgehalt auf, der für das Wachstum einer neue Kaffeepflanze erforderlich ist. Samen, die zu wenig Nährstoffe besitzen, schwimmen auf der Oberfläche und können so einfach entfernt werden.

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Nach der Selektierung der Samen wird die Pergamenthülle der Bohnen entfernt und die Samen werden in spezielle Keimbeete ausgesät. Auch wenn die Samen nur leicht mit Erde bedeckt sind, muss diese sehr nährstoffreich sein. Die Aussaat kommt nun in die Nursery, die Kinderstube für die Anzucht, und wird dort unter besten Bedingungen weiter versorgt.

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Das bedeutet: keine direkte Sonneneinstrahlung, dafür eine regelmäßige und gleichmäßige Bewässerung. Dies muss unbedingt garantiert sein. Nach fünf bis sechs Wochen sprießt der Keimling mit seinen ersten beiden Blättern an die Oberfläche.

Für die kräftigen Pflänzchen ist nun die Zeit gekommen, dass jede Pflanze für sich in einen eigenen Behälter umgetopft wird. Nur bei einer weiteren sorgfältigen Pflege, mit guter Düngung, Bewässerung und optimalem Schatten, werden sie innerhalb von den nächsten acht Monaten zu robusten Pflanzen heranwachsen, die in die Plantagen ausgepflanzt werden können.

Vermehrung durch Stecklinge

Um Kaffeepflanzen mutationsfrei und sortenrein zu vermehren, ist das Ansetzen von Stecklingen eine bewährte Möglichkeit. Gewünschte Eigenschaften können so garantiert vererbt werden. Von ausgewachsenen Pflanzen werden nicht allzu starke Zweige abgeschnitten. Diese werden in kleinere Stücke geteilt, wobei jedes Teil ein vollständiges Blätterpaar aufweisen muss. Danach werden die kleinen Zweigteile der Länge nach geteilt, dass jedes Teil nur noch ein Blatt hat. Die Setzlinge werden nun in nährstoffreichen Humusboden gepflanzt. Auch sie verbringen die ersten Monate, bis sich Wurzeln und Blätter neu gebildet haben, in der Kinderstube. Erst dann, wenn die Pflanzen kräftig und robust genug sind, werden sie auf die Kaffeeplantagen umgesiedelt.

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Von der Kinderstube in die Plantage

Die kleine Kaffeepflanze entwickelt sich in ihrem ersten Jahr schnell und stellt große Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens. Tief, locker und gut belüftet, sowie reich an Phosphorsäure, Kalium und Stickstoff, muss der neue Pflanzplatz ausgestattet sein. Nur dann werden ihre Früchte von hoher Qualität sein. Damit die Sonne keinen Schaden an den Jungpflanzen anrichtet, werden sie zu ihrem Schutz im Schatten von großen Sträuchern gepflanzt. Die Auspflanzung erfolgt meist zu Beginn der Regenperiode.

Im Alter von drei bis vier Jahren trägt der Kaffeebaum seine ersten Blüten. Die Blüten sitzen dabei oft in gedrängten Büscheln in den Blattachsen und verströmen einen wunderbaren Duft. Die Blütezeit dauert allerdings immer nur einige Stunden. Wird allerdings die Vor-, Haupt- und Nachblüte berücksichtigt, verteilt sich die gesamte Blütezeit in den Anbaugebieten über das ganze Jahr. Von der Blüte bis zur reifen Frucht vergeht beinahe ein Jahr. So ist es beim Kaffeestrauch völlig normal, dass Blüten und Früchte am selben Zweig zu finden sind. Am einjährigen Holz sitzen die Blüten und am zweijährigen schon die reifen Früchte.

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Je nach Plantage werden zwischen 500 und 2000 Kaffeebäumchen ausgepflanzt. Durch eine regelmäßige Beschneidung erhalten sie ihre widerstandsfähige und zweckmäßige Form. Nur so kann eine gleichbleibende Produktion gesichert werden.

Die Kaffeepflanze als Zimmerpflanze

Bei guten Bedingungen kann die Kaffeepflanze als Zierpflanze auch im eigenen Heim jeden Blumen- und Kaffeeliebhaber erfreuen.

  • Auf der Fensterbank liebt sie es
  • hell, aber nur mäßig sonnig
  • die Temperaturen sollten zwischen 20 und 25 Grad betragen
  • im Winter allerdings nie 10 Grad unterschreiten.
  • Zugluft, Kälte und stehende Nässe liebt das kleine Kaffeebäumchen nicht.
  • Allerdings sollte es auch nie austrocknen.

Bei regelmäßiger Düngung, viel Geduld und liebevollem Zuspruch, belohnt Sie der kleine Kaffeestrauch mit duftenden Blüten. Leute mit dem berühmten “grünen Daumen” sollen sogar schon Kaffeekirschen geerntet haben.

Fazit

Es ist ein langer Weg, der viel Hingabe und Geduld erfordert, damit aus der kleinen Kaffeekirsche wieder ein neuer Kaffeebaum oder Kaffeestrauch heranwächst und eine Vermehrung der Kaffeepflanze stattfindet. Nur mit viel Sorgfalt, dem richtigen Klima und den notwendigen Nährstoffen ist eine dauerhafte hochwertige Qualität des Kaffees gesichert.

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Ein Kommentar

  • Habe bereits einen großen Kaffeebaum, welcher regelmäßig blüht und schon mehrmals geerntet. Allerdings stelle ich den Baum nicht mehr auf den Balkon, da offensichtlich die Temperaturen zu sehr schwanken.
    Der einzige Wermutstropfen sind die Wollläuse, die diesen Baum abgöttisch lieben. Weiß jemand vielleicht einen Rat?
    Ich möchte die Bohnen irgendwann mal rösten. Habe das Pflänzchen
    vor langer Zeit ganz klein bekommen. Es fühlt sich offensichtlich wohl.

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