08.04.2022

Caffè due Mani – eine Frankfurter Spezialitätenrösterei

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Caffè due Mani ist eine inhabergeführte Spezialitätenrösterei mit Sitz am Frankfurter Osthafen. Wir haben uns mit den Geschäftsführern Max Jakubowski und Stephan Gruner getroffen, die Rösterei vor Ort besucht und durften dabei an einem spannenden Coffee Cupping teilnehmen. 

“Kaffee ist Genuss und Lebensfreude” – unter diesem Motto haben die beiden Gründer 2017 die Kaffeerösterei Caffè Due Mani am Frankfurter Hafen eröffnet. Caffè Due Mani bietet sowohl klassisch-italienische Espressoblends als auch Single-Origins, Specialty Arabica und besondere Microlot-Kaffees an – und dabei alles per Hand geröstet. Im April feiert die Rösterei bereits ihr fünftes Jubiläum! Wir bei roastmarket freuen uns sehr, dass die Premium-Kaffees auch in unser Sortiment einziehen und haben mit Gründer und Röstmeister Max ein exklusives Interview geführt.



roastmarket: Hallo und schön, dass wir uns heute sehen. Als Einstieg möchten wir natürlich wissen, wer Ihr seid. Gerade für Einsteiger in der Kaffeeszene und unsere Kunden. Stellt euch daher gerne kurz einmal vor: Wer ist die Kaffeerösterei Caffè Due Mani und wer seid Ihr (zwei)? 

Max: Hallo, herzlichen willkommen bei uns. Also wir sind Max Jakubowski und Stephan Gruner, Inhaber von Caffè Due Mani. Wir sind eine kleine aber feine Spezialitätenrösterei hier im Frankfurter Osthafen und uns gibt es seit 2017. 

roastmarket: Was hat es mit der Namensgebung Caffe Due Mani auf sich? Was bedeutet Caffe Due Mani übersetzt? 

Max: “Due Mani” bedeutet “zwei Hände” auf italienisch und steht für die akribische Handarbeit an jedem Punkt der Kaffee-Wertschöpfungskette – von der Kaffeepflanze bis in die Tasse. Demnach ist unser Kaffee idealerweise von zwei sorgfältig arbeitenden Händen gepflückt, aufbereitet, geröstet und gebrüht. Und am Ende wird dieser dann vom Kunden mit der Hand aufbereitet und genossen. 

roastmarket: Was ist euch als Gründer einer Kaffeerösterei besonders wichtig? Wofür steht Caffe Due Mani als Unternehmen?

Max: Uns sind die Menschen in unserem Netzwerk wichtig – die Farmer, Pflücker, Rohkaffeehändler, Spediteure, Baristi und am Ende natürlich auch die Kunden und Konsumenten, die für uns alle Teilhaber dieses Gesamtkunstwerks Kaffee sind. Und in dem Zusammenhang ist uns unsere eigene Verantwortung und Handarbeit wichtig, als Röstmeister mit akkuraten Rösten der vorangegangenen und nachfolgende Arbeit dieser Menschene entpsrechend und jeden Kaffee auf sein volles Potenzial hin zu rösten. 


Am Ende ist ein Kaffee nur dann gut gelungen, wenn er demjenigen schmeckt, auf den er trifft”.

Max von Caffè due Mani

roastmarket: Wie unterscheidet ihr euch möglicherweise von anderen Kaffeeröstereien (Was hat es mit ‘No Wave’ auf sich)?

Max: Im Prinzip sind wir eine Spezialitätenrösterei wie andere auch. Was uns vielleicht auszeichnet ist dass wir ein recht breites Spektrum anbieten – wir rösten “alles” von light bis medium Röstgraden, klassische Espresso-Blends mit Robusta-Anteil über Specialty-Arabica Blends mit Cup Scores von mindesten 85 bis hin zu feinen Einzel-Provenienzen im Specialty-Coffee Bereich (aktuell mit Cup Scores von 85 bis 90). Wir verstehen uns daher auch eher als eine “No Wave” Rösterei, d.h. wir verschließen uns da vor nichts. Bei uns gibt es alle Röstgrade von hell bis dunkel und verschiedene Blends, zum Beispiel mit und ohne Robusta-Anteil und eben auch handgepflückte, sortereine Einzel-Provenienzen.  

Wir arbeiten hingebungsvoll daran, für jeden unserer Kaffees den optimalen Röstgrad zu entwickeln. Wir möchten, dass alle Kaffeetrinker bei uns fündig werden. Am Ende ist ein Kaffee nur dann gut gelungen, wenn er demjenigen schmeckt, auf den er trifft.


roastmarket: Und wie seid Ihr bzw. du persönlich auf das Thema Kaffee gekommen? 

Max: Bei mir ist das sehr familiär, mein Urgroßvater und Großvater haben schon Kaffee geröstet und so liegt mir das Rösten sozusagen im Blut und ich reihe mich da gerne und leidenschaftlich ein. Stephan hat Medienwirtschaft studiert und durch seine Freundschaft zu mir und seine WG-Zeit in Italien immer auch den Bezug zu Italien und leckerem Kaffee gehabt. Die Marketing- und Kommunikationsperspektive von Stephan ist gerade beim Heranführen der Kunden an qualitativ-hochwertigen Kaffee wichtig und hilfreich. So ergänzen wir zwei uns dahingehend super. 

roastmarket: Apropos Kaffee: Welche Kaffees und Röstungen bietet ihr an? Magst du uns ein paar besondere Sorten, die es auch bei uns im roastmarket-Shop gibt vorstellen? 

Max: Aktuell haben wir 16 verschiedene Kaffeesorten.

Mit dabei ist unser beliebter Espresso Milano – ein klassischer Espresso-Blend mit 30% Robusta und 70% Specialty Arabica. Geschmacklich kommt hier die Milchschokolade als Basis mit einer Mitte aus Karamell und einem Topping aus floralen Noten hervor. Der Milano ist ein sehr beliebter Epsresso-Allrounder bei uns. Dann haben wir einen Brazil Capim Branco – ein Single Origin Natural Yellow Catuai von Ismael Andrade aus Brasilien mit Noten von Milchschokolade, Vanille und Orange.

Oder unser Sumatra Asman Arianto. Ein wunderschöner Kaffee, der nach dunkler Schokolade, Pflaume und roter Traube schmeckt. Die Zartbitterschokolade und Süße kommen hier sehr schön hervor. Darüber hinaus haben wir weitere hochwertige Einzel-Provinzen Kaffees aus Äthiopien, Kenia, Kolumbien und El Salvador, also alles, was das Spezialitäten-Herz begehrt. Und wer Bio-zertifizierten Kaffee wünscht, dem empfehlen wir unseren Espresso Torino Bio. 


roastmarket: Wo werden eure Kaffees angebaut? Was kann geschmacklich erwartet werden? (intensiv, mild, schokoladig, fruchtig etc.)

Max: Wir kaufen unsere Kaffeea aus sehr vielen verschiedenen Ländern ein. Brasilien, Kolumbien, Sumatra, Kolumbien, Costa Rica, Nicaragua, Peru, Guatemala, El Salvador, Brasilien, Indien, Indonesien, Tansania, Kenia und Äthiopien. Also eigentlich 25 Grad Nord und Süd vom Äquator  – kann man sagen. Also eine breite Viellfalt an Kaffees, die wir entweder als Einzel-Provenienzen rösten oder eben als Blends. Geschmacklich kann man eine tolle Bandbreite erwarten:

Von nussig, schokoladig, süßlich, cremig, karamellig über fruchtig bis hin zu floral und zitronig. Unsere Spezialitätenkaffees haben oft ausgeprägte Fruchtnoten wie schwarze Johannisbeere, Blaubeere, Erdbeere, Traube, Pflaume, roter Apfel, Mango, Papaya, Ananas, Orange, Limette, aber eben auch florale Noten wie Hibiskus und Jasminblüte. Bei uns kann man die unendlichen Weiten des Aromarades für Kaffee erleben. Wir haben es uns sozusagen zum Kulturauftrag gemacht, Interessierten Menschen den “echten Kaffee” als Luxusgut und Genussgut näher zu bringen und nicht als Generikum von dem ich täglich zwei Liter trinke, nur um wach zu bleiben. 


roastmarket: Wie bezieht Ihr Eure Rohkaffeebohnen? Wie kann man sich den Prozess vorstellen? 

Max: Das funktioniert nach Mustergutbefund. Wir haben ein Netzwerk aus Rohkaffeehändlern und Direkt-Farmern. Da bestellen wir unsere Muster und testen die Kaffees und schauen, ob es eine gute Zutat für ein Blend ist oder eher eine Sorte für eine Einzel-Provenienz. Im Spezialitätenbereich schauen wir, dass wir auch immer mal wieder neue Sorten mit aufnehmen, um unseren Kunden eine Vielfalt anzubieten. 

roastmarket: Und welche Bedingungen müssen Rohkaffeehändler dann erfüllen, damit Ihr Euren Kaffees dort einkauft?

Max: Wir kaufen ausschließlich von Rohkaffeehändlern, die sich dem nachhaltigen, fairen und transparenten Sourcing von Spezialitätenkaffee verschrieben haben und den direkten Austausch zwischen Farmern und Röstern ermöglichen – und an die haben wir vollstes Vertrauen. Zum anderen haben wir Direkthandel-Bezüge mit nur einem Mittelsmann, wo wir die Farmer kennen und so im direkten Dialog stehen.

Durch diese Partnerschaften entstehen langfristige Partnerschaften und ein Dialog, der die Qualität der Kaffees stetig vorantreibt und wovon letztlich alle Beteiligten gut  und langfristig von leben können, damit das auch so bleibt. 


“Rösten ist schon eine Handwerkskunst, welcher wir uns immer wieder gerne mit dem wechselnden Angebot an Spezialitäten stellen”.  

Max von Caffè due Mani

roastmarket: Kommen wir mal zum Thema Kaffee-Rösten. Gibt es hier bestimmte Herausforderungen? Worauf kommt es beim Rösten an?

Max: Beim Rösten gibt es einige Herausforderungen, angefangen bei der Rohkaffee Auswahl. Eine elementare Herausforderung ist sicherlich das Finden oder Entwickeln des optimalen Röstgrades für jeden einzelnen und individuellen Kaffee. Kaffee ist nunmal eine Frucht und Früchte schmecken fast allen Leuten im optimalen Reifestadium am besten (bis auf die Banane, da scheiden sich die Geister). Deswegen sollte der Kaffee erst einmal zum optimalen Reifestadium treffen, mit einer möglichst perfekten Balance zwischen Säure und Süße. Die nächste Herausforderung ist es dann, den optimalen Röstgrad, wenn man ihn denn gefunden hat, zu reproduzieren und bei uns eben manuell, also ohne automatisierte Profile und unter nicht immer gleichen Bedingungen wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdichte, Lagerstadium des Kaffees etc. Rösten ist schon eine Handwerkskunst, welcher wir uns immer wieder gerne mit dem wechselnden Angebot an Spezialitäten stellen. Es wird einfach nie langweilig, weil die Kaffee-Welt so vielfältig ist!


roastmarket: Sprechen wir über das Thema Nachhaltigkeit im Kaffee Business – was tut Ihr dafür?

Max: Wir pflegen allen voran ein nachhaltiges Netzwerk – und das upstream wie downstream – wobei wir auf kompostierbare Verpackung aus Papier und Bio-Zellulose setzen und immer versuchen, möglichst sparsam mit Ressourcen umzugehen. Zum Beispiel indem wir im B2B Bereich unsere eigenen Kartonagen recyclen oder durch Pfandsysteme mit wiederverwendbaren Kaffee-Eimern setzen, die klassische Wegwerf-Verpackungen ersetzen. Außerdem sind wir Teil des Wir dualen Systems und machen mit dem Kauf von Zertifikaten der Aufforstung unsere Produktpalette ein stück weit klimaneutraler. 

roastmarket: Ihr habt hier am Osthafen nicht nur die Rösterei, sondern auch eine Barista-Schulungsecke: Was kann man als Besucher und Kaffee-Interessierter bei Euch lernen und mitnehmen?

Max: Ja, das stimmt. Also unsere Kunden sind schlussendlich das letzte Paar “Hände” in unserem Netzwerk, weil sie das finale Brühen innehaben. Demgegenüber möchten wir sie auch dazu befähigen, für sich und andere die jeweiligen Geschmackspräferenzen korrekt zu brühen und zu erforschen. Dafür bieten wir unsere Barista Workshops an. Das machen wir mit maximal 6 Personen pro Gruppe, wo Teilnehmer unter Anleitung selbst erarbeitete Erfahrung bekommen und nicht nur einen Vortrag miterleben. Diese Workshops beinhalten das Erarbeiten von Espresso Rezepten und das Einstellen von Kaffeemühle und -maschine auf diese Rezepte. Das Erlernen von Latte Art Milchschaum ist dann oftmals ein weiteres, beliebtes Modul im Espresso Bereich. Aber auch das manual brewing/manuelle Handaufbrühen mit dem Handfilter wird immer beliebter. 



roastmarket: Was sind Coffee Cuppings und wie finden diese bei Euch statt? Können Besucher auch teilnehmen? 

Max: Cuppings sind zum einen unser Mittel der Qualitätskontrolle im professionellen Rahmen, mit dem wir jede Charge an Kaffee sensorisch prüfen und feststellen, ob alles seine geschmackliche Richtigkeit hat. Zum anderen sind Cuppings eine tolle Gelegenheit, unsere Kaffees zu showcasen. Dabei werden bis zu zehn verschiedene Kaffeesorten von uns in einer Reihe direkt aufgebrüht und mit Cupping-Löffeln degustiert. Auch Privatkunden können nach Absprache teilnehmen. Wir machen dann immer eine kleine Rösterei-Führung, ein Showrösten im Proberöster und anschließend wird ordentlich geschlürft. Viele unserer Teilnehmer lernen so ganz neue Kaffeegeschmäcker kennen und somit auch etwas über sich selbst und die eigenen Geschmacksvorlieben. 

roastmarket: Klingt sehr spannend! Und wie trinkt Ihr Euren Kaffee persönlich am liebsten? Habt ihr eine bestimmte Zubereitungsart, die Euch am liebsten ist? 

Max: Ich mag all unsere Kaffeesorten. Meine favorisierte Zubereitungsart ist aber der Filterkaffee, am liebsten mit dem Hario V60 Filter. Hier mag ich besonders den gewaschenen Äthiopier Chelichele, ich liebe seine Noten aus Zitrussäure, Aprikose, Assam Tee und Jasminblüte. Das ist aktuell mein Favorit, aber ich trinke und liebe alle unsere Kaffees und lebe gerne die Kaffee-Vielfalt. 


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roastmarket: Zu guter Letzt: Warum habt ihr euch für roastmarket als Partner entschieden? Was schätzt Ihr an der Zusammenarbeit mit uns?

Max: Also die Leistung und der Erfolg von roastmarket als Online-Marktführer für Kaffee sprechen für sich und damit assoziieren wir uns natürlich sehr gerne. Und zu diesem Zeitpunkt nach ein paar Jahren Erfahrung und stetiger Optimierung sehen wir uns auch im Stande, zuverlässig und fortlaufend Kaffee auf höchstem Niveau zu liefern. Wir schätzen besonders, wie toll und hochprofessionell Ihr Euch um uns als Zulieferer kümmert: Von den freundlichen Erstgesprächen über die prompte Abwicklung bis hin zu dem wunderbaren Text über uns auf unserer Profilseite. Da merkt man, wer das Marketing drauf hat und dass ihr selbst auch alle Kaffee liebt. Ihr präsentiert eine wohl ausgeprägte Vielfalt an Kaffees und wir freuen uns, euer Portfolio um eine weitere Rösterei erweitern zu dürfen! 

roastmarket: Vielen Dank Euch beiden. Unser Besuch war euch war sehr spannend – wir freuen uns auf unsere Zusammenarbeit!

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Kaffee-Expertin

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