„Kaffeegürtel“, so heißt die Gesamtheit der tropisch-äquatorialen Länder, in denen Kaffee wegen des dort herrschenden Klimas vorzüglich gedeiht. Auf dem Globus betrachtet, ergeben sie einen breiten Streifen, ähnlich einem Gürtel, der rund um den Äquator reicht. Hier wird der Großteil des weltweit konsumierten Kaffees angebaut.

Wo genau liegt der Kaffeegürtel, und welche Länder umfasst er?

Er liegt innerhalb des 23. Breitengrades nördlicher Breite sowie des 25. Breitengrades südlicher Breite. Hier herrscht rund um den Äquator ein feucht-trockenes Wechselklima, das sich besonders dadurch auszeichnet, dass es genügend Niederschlag gibt und keine extremen Temperaturen herrschen. Denn die Kaffeepflanze benötigt zu ihrem Gedeihen vor allem ein ausgeglichenes Klima, in dem keine extremen Temperaturen herrschen. Auch sollte sie geschützt von Sonne und Wind kultiviert sowie mit ausreichender Feuchtigkeit versorgt werden. Diese ganzen Bedingungen bietet der Kaffeegürtel und ebenso häufig eine sehr gute Bodenbeschaffenheit, die der Kaffeepflanze gut tut und ihr Wachstum fördert. Im Idealfall liegt ein nährstoffreicher und leicht saurer Boden vor. All diese Voraussetzungen sind beispielsweise in Äthiopien gegeben, einem Land, in dem häufig vulkanische Böden vorkommen.
kaffeegürtelDer Kaffeegürtel umschließt Mittel- und Südamerika, große Regionen Afrikas, aber ebenso Teile von Asien. Zu seinen größten Anbaugebieten zählen Äthiopien, Vietnam, Kolumbien und Indonesien. Jedoch ist Brasilien der mit Abstand größte Kaffeeproduzent im Kaffeegürtel und auch weltweit. In allen genannten Ländern sind die klimatischen Bedingungen für den Kaffeeanbau ideal. Je höher die Anbaugebiete liegen, desto niedriger ist die durchschnittliche Temperatur und desto länger auch die Reifezeit des Kaffees. Die Kaffeepflanzen, die in Höhen von ungefähr 1000 bis 2000 Metern wachsen, nennt der Experte „Hochlandkaffee“.

Ideale Voraussetzungen für den Anbau von Kaffee

Tags und nachts benötigen die sensiblen Kaffeepflanzen ein ausgeglichenes Klima ohne extreme Hitze und Kälte, ausreichend Niederschlag und viel Schatten. Da Kaffee einen nährstoffreichen Boden benötigt, spielt die Bodenqualität ebenso eine große Rolle. Optimal ist ein pH-Wert zwischen 5 und 6, also ein leicht saurer Boden. Gemeinsam mit diesen geologischen Komponenten im Zusammenhang mit dem Erbgut der Kaffeepflanze sind dies Faktoren, die sich bereits erheblich auf den späteren Geschmack der Kaffeekirschen auswirken.

Von 60 existierenden Sorten werden lediglich vor allem zwei Arten im Kaffeeanbau genutzt

Nur zwei Gattungen sind für den Weltmarkt von Bedeutung, nämlich „Coffea Arabica“ sowie „Coffea Canephora“ mit ihrer wichtigsten Untergattung der „Robusta“. Arabica-Pflanzen machen dabei rund 70 Prozent innerhalb der globalen Kaffeekulturen aus. Bei dieser Sorte gibt es zahlreiche Variationen, wie beispielsweise die Maragogype, benannt nach der brasilianischen Hafenstadt Maragogipe. Diese Bohnen werden wegen ihrer auffälligen Größe auch als „Elefanten- und Riesenbohnen“ bezeichnet. Sie sind übrigens die größten Kaffeebohnen und werden ungefähr 30 bis 40 Prozent größer als Arabica-Bohnen.

Der Anteil der Robusta-Bohnen kann mit ungefähr 30 Prozent beziffert werden.

Lieblingskaffees unserer Kunden

Welche Ansprüche und Eigenschaften haben Arabica-Bohnen?

Die Blütezeit bis zur Ernte beträgt 7 bis 9 Monate, wobei die Pflanze sich selbst befruchtet. Am besten gedeiht sie in einer Anbauhöhe von 400 bis 2.100 Meter, einer Temperatur von 18 bis 25 Grad Celsius sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit. Ihr Wasserbedarf sind 1.000 bis 2.000 mm pro Quadratmeter im Jahr. Bei einem Koffeingehalt von 0,8 bis 1,5 Prozent, einem Fettgehalt von 15 bis 18 Prozent, besitzt sie einen säuerlich fruchtigen bis blumigen Geschmack. Diese Kaffeepflanze gedeiht in folgenden Anbaugebieten:
Brasilien, Mexico, Panama, Costa Rica, Guatemala, El Salvador, Peru, Bolivien, Venezuela, Kolumbien, Paraguay, Nicaragua, der Dominikanischen Republik, Äthiopien, Kenia, Burundi, Sambia und in Ruanda.

Was benötigen demgegenüber Robusta-Bohnen?

Sie werden fremd befruchtet, und ihre Blütezeit bis zur Ernte erstreckt sich über einen Zeitraum von 9 bis 11 Monaten. Am wohlsten fühlt sie sich in einer Anbauhöhe von 0 bis 900 Meter, einer Temperatur, die um die 26 Grad Celsius beträgt sowie einer Luftfeuchtigkeit die gegen 100 Prozent geht. An Wasser benötigt sie jährlich zwischen 1.500 und 2.000 mm pro Quadratmeter. Ihr Koffeingehalt beläuft sich auf 1,7 bis 3,5 Prozent, ihr Fettgehalt auf 8 bis 9 Prozent und ihr Geschmack wird meist mit „bitter, erdig, rau“ beschrieben. Robusta- Bohnen gedeihen in folgenden Regionen:
Thailand, Vietnam, Angola, Kongo, Liberia, Sierra Leone, Togo, Benin, in der Zentralafrikanischen Republik, Indonesien sowie auf dem Inselstaat Madagaskar.

MEHR ZUM THEMA

Eine Besonderheit in El Salvador, dem Land der Maya mit dem exzellenten Kaffee

Ins Deutsche übersetzt, bedeutet „El Salvador“ „der Erretter“. Das entbehrt nicht einer gewissen Tragik angesichts der Tatsache, dass dieses Land, aufgrund der Bandenkriminalität, die höchste Rate der Tötungsdelikte verzeichnet. Dementsprechend kritisch ist die Lage der äußerst armen Bevölkerung.

Die gesamten Kaffeeplantagen, besonders die Plantage mit dem Namen „Bosque Lya“, haben es sich nun zum Ziel gesetzt, eine dauerhafte Verbesserung der Bevölkerungssituation (jeder Vierte ist in der Landwirtschaft beschäftigt) zu erreichen. Dies geschieht unter anderem durch ein Projekt, das von beispiellosem sozialem Engagement zeugt. Es soll dazu beitragen, die Lage der Menschen, die teils in großer Armut leben, von Grund auf zu verbessern. Viele Familien leben von weniger als einem US- Dollar am Tag! Einige Plantagen-Besitzer haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Lage der Menschen durch eigene Initiativen zum Positiven zu verändern.

Beispielhaft ist hier Don Gustavo Videz Valdez und sein Vorhaben

Im Jahr 1932 begann Don Gustavo auf seinen Kaffeeplantagen mit einem Hilfsprojekt. Nicht nur, dass seine Arbeiter bei ihm wohnen konnten, sondern er ermöglichte ihnen auch eine Ausbildung, stellte die medizinische Versorgung sicher und kam ebenso für ihre tägliche Verpflegung auf. So ließ er auf der Plantage eine Schule, ein Krankenhaus und eine kleine Kapelle errichten. Bildung ist in El Salvador etwas sehr Kostbares, denn hier gibt es praktisch keine Schulpflicht, und die Regierung ist weit davon entfernt, die Vermittlung des Wissens durch den Schulbesuch zu unterstützen, geschweige denn zu fördern.
PlantageSo verschaffte Don Gustavo Videz Valdez, ein Beispiel für weitere Initiativen in diese Richtung, seinen Mitarbeitern dauerhaft eine bessere Lebensqualität. Alle Arbeiter sind während des ganzen Jahres bis auf den heutigen Tag in Vollzeit angestellt, um ihnen einen sicheren Arbeitsplatz und ein festes monatliches Einkommen zu garantieren. Daher wurde und wird bis heute auf der Kaffeeplantage Bosque Lya ein ganz außergewöhnliches soziales Projekt verwirklicht.

Java: Inmitten einer Kaffeeplantage- Wellness pur!

22 Hektar mit der üppigen Vegetation einer Kaffeeplantage bilden die Kulisse für ein Urlaubsvergnügen der besonderen Art in Zentraljava. Das Objekt „Mesa Stila“ ist ein Fünf-Sterne-Wellness Hotel und liegt inmitten dieser Plantage. Das Areal verfügt darüber hinaus über imposante, historische Gebäude, wie zum Beispiel eine ehemalige Residenz eines einheimischen Prinzen. Errichtet wurde das Projekt mit dem Ziel, seinen Gästen ein Refugium zu bieten, in dem sie auf hohem Niveau und in einzigartigem Umfeld ihr inneres Gleichgewicht wieder finden können.
El Salvador und Java: Kontrastreicher könnten die verschiedenen Projekte kaum sein!

Fakten und Zahlen rund um den Kaffeegürtel:

  • Die Anbaufläche weltweit beträgt ungefähr 10 Millionen Hektar
  • Es existieren geschätzte 15 Milliarden Kaffee-Sträucher
  • Der durchschnittliche Ertrag pro Hektar beläuft sich auf rund 550 kg Rohkaffee
  • Die jährliche Ernte- Produktion der Welt stieg den letzten zehn Jahren auf 140 Millionen Sack Kaffee à 60 kg. Das entspricht einer Steigerung von 30 Prozent.

Umweltpolitische Gesichtspunkte und Nachhaltigkeit auf dem Gebiet der Kaffeeernte im Kaffeegürtel

Angesichts des nicht mehr zu leugnenden Anstiegs der Erderwärmung und damit einhergehender Verknappung so wichtiger Ressourcen wie zum Beispiel Wasser, müssen vornehmlich in Entwicklungsländern, in denen der Großteil der Kaffeeernte stattfindet, substantielle Maßnahmen getroffen werden. Diese müssen besonders auch die im Anbau, der Pflege, der Ernte, sowie der Verarbeitung beschäftigten Menschen umfassen, um ihnen ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Denn in 76 Anbauländern leben mehr als 100 Millionen Menschen von der Produktion, der Verarbeitung sowie dem Vertrieb von Kaffee. Entwicklungen wie der Klimawandel sowie die Verknappung landwirtschaftlicher Flächen stellen die Zukunft der Welt des Kaffees vor große Herausforderungen.
Daher muss der Fokus auf nachhaltigem Kaffeeanbau liegen, denn das bedeutet, die Umwelt zu schützen sowie die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern innerhalb des Kaffeegürtels zu fördern. Daher setzen sich auch zunehmend nichtstaatliche Organisation (NGO) sowie Kaffeeunternehmen für die Durchführung grundlegender wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Standards ein. Heute stammen (immer noch ein geringer Anteil, aber dennoch ein Anfang) 26 Prozent des Weltmarktvolumens für Kaffee aus zertifiziertem Anbau. Auch viele verschiedene Kaffee-Gütesiegel tragen nachweislich zu einem Umdenken der Konsumenten, weg von reiner Kaffee Billig-Ware, hin zu nachhaltig angebautem Kaffee, bei. So haben die Verbraucher die Möglichkeit, sich aufgrund der Siegel wie beispielsweise Fairtrade“, „UTZ CERTIFIED“ und „Rainforest Alliance“ für zertifizierten Kaffee aus nachhaltigem Anbau zu entscheiden.

Fazit

„Kaffeegürtel“, so wird die Gesamtheit der tropisch-äquatorialen Länder bezeichnet, in denen Kaffee wegen der dort herrschenden Klimaverhältnisse ausgezeichnet gedeiht. Daher wird dort der Großteil des weltweit getrunkenen Kaffees angebaut.

  • Er liegt innerhalb des 23. Breitengrades nördlicher Breite sowie des 25. Breitengrades südlicher Breite.
  • Von 60 Kaffeesorten sind lediglich „Arabica“ und „Robusta“ weltweit von Bedeutung.
  • Es gibt geschätzte 15 Milliarden Kaffee-Sträucher.
  • Die Anbaufläche ist ungefähr 10 Millionen Hektar groß.
  • Der durchschnittliche Ertrag pro Hektar beläuft sich auf circa 550 Kilogramm Rohkaffee.

Die Beachtung umweltpolitischer Kriterien, wie beispielsweise die Nachhaltigkeit, sowie faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung aller Arbeiter ist das Gebot der Stunde.

Fotos von oben nach unten: © Sergej Seemann/fotolia.com, © Andre Nery/fotolia.com, © tiagozre/fotolia.com

4.7/5 - (6 votes)

Ein Kommentar

Schreiben Sie einen Kommentar

Mit einem Netzwerk anmelden, oder das Formular ausfüllen. Die E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige angaben sind mit * gekennzeichnet.

5 € Willkommensgutschein
für Ihre Newsletter-Anmeldung

Tauchen Sie ein in die Welt des Kaffees und freuen Sie sich auf exklusive Angebote & tolle Aktionen. Melden Sie sich jetzt zum roastmarket Newsletter an und erhalten Sie für Ihre Erstanmeldung 5 €-Rabatt auf Ihren Einkauf.

Abmeldung jederzeit moglich. Mehr unter Datenschutz.
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google.

App Teaser hier