Espresso ist eine Art der Kaffeezubereitung, die einst im italienischen Mailand um das Jahr 1900 herum erfunden wurde. Dabei wird heißes Wasser mit hoher Druckkraft durch ein äußerst fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst. Der klassische Espresso ist intensiv und aromatisch. Klein und stark. Genutzt werden hierfür besonders dunkel geröstete Kaffeebohnen. Wie gelingt die optimale Espresso Zubereitung und was sind hilfreiche Tipps und Tricks? All das erfahren Sie in diesem Artikel.

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Was ist ein Espresso?

Wer glaubt, im Espresso befände sich weit mehr Koffein als in einer Tasse Filterkaffee, der liegt zunächst falsch. Durch die starke Röstung der speziellen Kaffeebohnen enthält das Kaffeemehl weniger Koffein als normaler Kaffee. Da jedoch bei der Zubereitung von Espresso weit weniger Wasser verwendet wird als bei herkömmlichem Kaffee ist der Koffein-Gehalt dort höher.


Immerhin ist der Kaffee und seine sämtlichen kaffeehaltigen Mischungen und Zubereitungsarten mit einem Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland von 150 Litern pro Jahr tatsächlich das meistverzehrte Getränk!


Espresso

Perfekter Espresso aus der Siebträgermaschine

Man sollte immer frische, ganze Kaffeebohnen verwenden und mit einem sehr fein eingestellten Mahlgrad mahlen. Ein einfacher Espresso benötigt circa 8 bis 9 Gramm Kaffeemehl, was einem gehäuften Esslöffel entspricht. Dafür kann ein Single-Sieb oder Einer-Sieb genutzt werden. Wer seinen Espresso kräftig und intensiv mag, der kann in einem Doppelsieb 18-19 Gramm Kaffeemehl verwenden, dann spricht man auch von einem Caffè Doppio. Halten Sie sich einfach an die empfohlene “Espresso Brew Ratio” beziehungsweise an das Brühverhältnis. Wenn Ihnen der Geschmack nicht gefällt, können sie immer noch Anpassungen vornehmen und eine neue Brew Ratio für jede Kaffeesorte notieren. Der Vorteil: So gelingt Ihnen der Espresso nicht per Zufall, sondern immer nach einem Rezept, das reproduzierbar ist.

Nun ist es wichtig, das Kaffeemehl gleichmäßig im Siebträger zu verteilen und mit einem so genannten stempelartigen “Tamper” mit kräftigem Druck das Kaffeemehl an allen Stellen fest an den Siebboden zu drücken. Das macht man aus dem Grunde, da das Wasser sich immer den schnellsten Weg durch das Espressomehl sucht und somit wertvolle Aromen verloren gehen, wenn es zu schnell durchrinnt. Nur durch das feste und gleichmäßige Andrücken des Kaffeemehls kann der Espresso sein volles Aroma entfalten. Die Sage Oracle Touch nimmt Ihnen diesen Prozess mit ihrem automatisiertem Tampingvorgang sogar ab.

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Man spannt nun den gefüllten Siebträger in die Siebträgermaschine ein und überlässt der Maschine den Rest. Es dauert ein paar Sekunden, bis das kochende Wasser den Zwischenraum zwischen dem Sieb und dem Kaffeemehl befüllt. Das wird “Preinfusion” genannt. Wenn diese Zwischenräume vollständig gefüllt sind, wird das nachströmende Wasser mit einem Druck von 9 bar durch das Espressopulver gedrückt. Der cremig-melierte, dicklich wirkende Espresso ist fertig.

Sobald der Espressostrahl hell und wässrig wird, sollte man die Maschine abschalten, denn dann wurden bereits alle wertvollen Aromen aus dem Espressomehl gelöst, jede weitere Wasserzufuhr würde ihn nur verwässern. Die optimale Brühzeit für einen “Single Espresso” beträgt im Regelfall zwischen 25 und 30 Sekunden. Wenn von einer Espressomaschine gesprochen wird, sind heutzutage in der Regel Siebträgermaschinen gemeint.

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Und was ist mit einer Zubereitung im Espressokocher?

Der Klassiker unter den Espressokannen ist die im Jahre 1933 von Alfonso Bialetti erfundene “Moka Express”, eine zweiteilige Kanne aus Aluminium mit Siebeinsatz und Kunststoff-Henkelgriff, die auch heute noch ganz nostalgisch in vielen Haushalten zu finden ist. Und obwohl dieser in Italien “Caffettiera” genannte Espressokocher den Namen “Espresso” beinhaltet, ist sie weniger für die Zubereitung von Espresso geeignet. Da diese mechanische Kanne ohne Pumpmechanismus nicht den erforderlichen Druck erreichen kann und zudem die Temperatur zu hoch wird, ist sie nur für die Zubereitung von Kaffee aber nicht für Espresso geeignet.

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Espresso Zubereitung

Sie fragen sich, wie viel Wasser für einen Espresso nötig sind und wie dieser optimal serviert wird?

Klassischerweise wird Espresso in kleinen, meist vorgewärmten Espressotassen oder doppelwandigen dicken Gläsern serviert, um ihn dampfend heiß zu genießen. Wenn das Glas oder die Tasse nicht vorgewärmt wurde, kühlt der Espresso darin schnell aus. Er wird gerade nach einem reichhaltigen Essen oft anstelle eines Magenbitters oder ähnlichem getrunken. Man kann den Espresso je nach Geschmack gesüßt oder aber ungesüßt genießen. Klassisch wird er jedoch ohne Milch oder Sahne getrunken und dazu wird meist ein Glas Wasser gereicht. Am meisten trinkt man Espresso in Südeuropa, bevorzugt in Italien, Spanien und Portugal.

Klassischer Espresso in Glas

Beim Espresso fließt eine kleine Menge Wasser zwischen 25-30 ml mit einem Druck von rund 19 bar durch fein gemahlenes Kaffeemehl . Der ganze Vorgang dauert nur etwa 25 Sekunden. Durch die Kombination von wenig Wasser und hohem Druck entsteht sozusagen ein komprimierter Kaffee, der auf die Menge gesehen wesentlich mehr Koffein enthält als beispielsweise klassischer Filterkaffee. Zudem hat der Espresso eine kurze Kontaktzeit und bietet so einen feineren und komplexeren Geschmack. Die kurze Kontaktzeit bedeutet, dass der Kontakt von Wasser und Kaffeemehl durch die schnelle Durchlaufzeit sehr kurz ist. So gelangen mehr Röstaromen und Kaffeeöl in die Tasse.

Verfeinert werden kann der Espresso nach Wunsch mit Grappa, Anis- oder Orangenlikör, Brandy, einer Kugel Milcheis, mit Schokolade oder Kakao, ein paar Tropfen Milch, Kondensmilch oder einer Sahnehaube. Der Espresso kann außerdem in einem Glas mit Eiswürfeln und Vanilleeis als Affogato herrlich erfrischend und abkühlen sein! Auch mit diversen Sirupen wird er gerne serviert. Ihrer Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Ihren Espresso nach Ihrem Geschmack zu servieren! Weitere Varianten und Zubereitungen des Espresso finden Sie in den folgenden roastmarket Magazin Rezepten:

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Wissenswertes rund um die Espresso-Bohne

Maßgeblich für die richtige Espresso Zubereitung ist natürlich eines: Die richtige Kaffeebohne. Für einen Espresso verwendet man sowohl Arabicaals auch Robustabohnen. Man bevorzugt dabei einen etwas höheren Anteil an Robustabohnen, da diese für eine intensivere und sahnigere Crema entstehen lassen. Noch mehr Informationen über den Unterschied zwischen Arabica und Robusta Kaffee finden Sie übrigens in diesem Artikel.

Espresso in Espressotasse

Ein Espresso benötigt in jedem Fall längere und dunkler geröstete Mischungen. Das hat den Vorteil hat, dass die Kaffeebohnen dabei mehr von ihrer Kaffeesäure verlieren. Das ist deshalb so wichtig, da durch die Zubereitungsart, die mit hohem Druck und Dampf erfolgt, die Säuren sonst zu schnell aus dem Kaffeemehl gelöst würden. Er würde bei kürzeren und helleren Kaffeeröstungen unangenehm säuerlich schmecken.

Der Espresso schmeckt zu bitter?

Fazit

Entscheidend für das Gelingen und die Zubereitung eines köstlichen Espresso sind:

  • die Auswahl und Qualität der Espressoröstungen, die besten Bohnen finden Sie in unserem Espressobohnen Test
  • die passende Menge an Kaffeepulver
  • fein gemahlenes Mahlgut
  • eine gute Espressomaschine, wie z.B. eine Siebträgermaschine
  • das richtige und druckfeste “Tampen” des Kaffeemehls im Sieb
  • die Temperatur und der Druck des Wassers sowie passende, vorgewärmte Espressotassen

Fotos: fotolia – © jfunk, iStock – © ASIFE, fotolia – © amenic181, iStock – © bgton

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5 Kommentare

  • Guten Tag, vielen Dank für die nützlichen Informationen zum Thema Espresso! Das schöne Titel Bild oben, welches wohl einen Espresso darstellen soll?, würde ich definitiv nicht als Espresso bezeichnen, wo bleibt da die Crema?

    • Lieber Herr Häberlen,

      zunächst einmal ganz herzlichen Dank für Ihr positives Feedback! Um Ihre Anmerkung zu beantworten: Sie haben hiermit natürlich vollkommen recht, das Bild haben wir direkt einmal angepasst!

      Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team

  • Hallo! Helfen Sie mir. Ich verwende ein 2er-Sieb, fülle es mit 15-16 gr Kaffeemehl (als wollte ich einen Doppio machen), tempere und drücke dann die Taste für 1 Espresso. Was habe ich dann in meiner Tasse? Und vor allem, wie ist das Ergebnis hinsichtlich Qualität, Stärke, usw. zu bewerten. Vielen Dank schon mal. Michael

    • Lieber Michael,

      vielen Dank für das Interesse an unserem Magazin und für die Frage. Die Beschreibung Ihrer Caffè Doppio Zubereitung ist völlig richtig. Hinsichtlich der Qualität und Stärke gilt folgendes: Ein normaler Espresso enthält circa 33,25 mg Koffein pro Tasse, der Caffè Doppio hat die doppelte Portion Koffein, circa 66,5 mg und ist damit natürlich doppelt so stark.

      Die ideale Zubereitung eines Caffè Doppio gelingt mit diesem Rezept:
      – 14 g Kaffeepulver
      – 50 ml Wasser
      – circa 20 Sekunden Durchlaufzeit

      Für noch mehr Informationen und Tipps rund um den Caffè Doppio empfehlen wir Ihnen einen Blick in unseren Artikel: “Caffè Doppio: der doppelte Espresso“.

      Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten und Sie so einen köstlichen Caffè Doppio genießen können! Berichten Sie uns gern davon.

      Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team

  • Moin Michael
    Bei deiner Zubereitung ein doppeltest sieb zu füllen und nur einen Single Shot zu beziehen nennt man Doppio ristretto
    Das ist quasi ein Espresso der mit weniger Wasser gezogen wird und der dadurch noch einen intensiveren Geschmack erhält
    Schöne Grüße Maik

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