abgefüllter Kombucha Tee in Flasche
07.07.2020

Kombucha – das Sommergetränk zum Selberbrauen

Kühl, prickelnd und erfrischend im Geschmack

Beim Kombucha kommt alles auf die komplexe Symbiose aus Essigsäurebakterien und Hefepilzen an. Er verwandelt den unverwechselbar herben und süßsauren Lieblingstee in den unverkennbaren Kombucha und den beigesetzten Zucker in prickelnde Frische. Wir verraten Ihnen, wie Sie Zuhause mit wenig Aufwand das säuerliche Sommergetränk selbst herstellen können und auf was es bei der Zubereitung besonders ankommt. Kombucha Rezept und Zubereitung, jetzt hier im roastmarket Magazin entdecken. 

Der Ursprung von Kombucha

Das wahre Alter des Kombucha liegt im Dunkel der Geschichte. Wir wissen jedoch, dass er seit Tausenden Jahren im asiatischen Raum getrunken wird und ursprünglich wohl aus dem Nordosten Chinas stammt. Von Asien gelangte er schließlich auch nach Russland, wo ihn deutsche Kriegsgefangene nach dem Ersten Weltkrieg mit nach Hause brachten. So weit reichen zumindest die wissenschaftlichen Untersuchungen aus dem Jahre 1930, veröffentlicht im Deutschen Apotheker Verlag. Seinen heutigen Namen bekam der Kombucha vermutlich in Japan, wo die als “Kombu” bekannte Braunalge schon früh zu Tee (japanisch Cha”) verarbeitet wurde.

In den 1990er Jahren begann der Aufstieg in Europa und den USA, als probiotische Nahrungsmittel in Mode kamen. Alles, was gut für die Mikroorganismen im Darm war, war von größtem öffentlichen Interesse.

Der SCOBY als Basis des Kombucha

Kombucha selbst herstellen

Das Wichtigste am Kombucha ist der SCOBY, der Mutterpilz für die Herstellung. SCOBY steht als Akronym für “symbiotic culture of bacteria and yeast”. Der Name verrät, es handelt sich hier um eine Symbiose aus einzelligen Hefepilzen und Essigsäurebakterien.

Sie bekommen den SCOBY bzw. die Kombuchakultur als weiße oder roséfarbene, Gelee-Masse im Reformhaus, im Bioladen oder auch online in diversen Teefachläden. Auch in Apotheken ist der Kombucha als “Teepilz” erhältlich. Wenn Sie Kombucha zum ersten mal selbst herstellen möchten, fragen Sie doch einen Freund, ob er sich mit Ihnen einen Scoby teilt. Keine Sorge, während der Gärung wächst der SCOBY unbeschadet nach. 

Spritzig-süß bis erfrischend herb

Tee und Zucker sind die Hauptbestandteile, die der SCOBY über Zeit in den leckeren Kombucha verwandeln. Den beigesetzten Zucker verwandelt er dabei in Alkohol und Kohlendioxid, die Bestandteile des Tees in Aromen und Geschmacksstoffe. Wichtig ist, dass der SCOBY von Beginn an in ausreichend Ansatzflüssigkeit aufbewahrt wird, damit keine unerwünschten anderen Bakterien oder Schimmel entstehen können. Die Ansatzflüssigkeit sollte mindestens 10 Prozent der Flüssigkeit Ihrer ersten Eigenproduktion ausmachen. Zudem sollte der Mutterpilz groß genug sein, um die gesamte Oberfläche Ihres Kombucha-Gefäßes zu bedecken. Aber mehr über die genaue Zubereitung erfahren Sie gleich. 

Es liegt ganz an Ihnen, wie lange Sie die Zutaten gären lassen und wie viel Alkohol sie dabei produzieren. Üblicherweise rangiert der Alkoholgehalt später bei 0,5  bis 3 Prozent. Auch am Koffein im Schwarztee oder Grüntee macht sich der Mutterpilz zu schaffen. Im fertigen Kombucha sind nur noch rund ein Drittel des Koffeins vom Beginn enthalten. Für den frischen, leicht säuerliche Geschmack sorgen die Essigsäurebakterien. Zusammen mit der Restsüße des Zuckers erzeugen Sie den typischen süßsauren, leicht moussierenden und an Cidre erinnernden Geschmack.

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Das Kombucha Rezept

Sie brauchen:

  • 1 SCOBY bzw. Kombucha Pilz (Mutterpilz) mit mindestens 200 – 400 ml Kombucha-Ansatzflüssigkeit
  • 2 Liter Wasser
  • 16-20g Tee, z.B. Schwarztee, Grüner Tee oder Früchtetee
  • 150-180g Zucker (auch Rohrzucker eignet sich gut)
  • 1 Gärgefäß (z.B. aus Glas oder Keramik)
  • Abdecktuch (am besten aus Baumwolle oder Zellstoff) und Gummiring zum Abdichten
  • 1 Teesieb
  • 1 Löffel

So geht’s:

  1. Als erstes wird der Tee vorbereitet. Kochen Sie dazu das Wasser auf, fügen Sie 16-20g Tee hinzu und rühren Sie gut um.
  2. Anschließend lassen Sie den Tee für 10-15 Minuten ziehen.
  3. Fügen Sie nun 150-180g Zucker hinzu und lösen Sie ihn komplett auf.
  4. Lassen Sie alles auf Zimmertemperatur abkühlen.
  5. Füllen Sie den Tee nun in ein Gärgefäß, in dem noch Platz für den Kombuchapilz und die Ansatzflüssigkeit ist.
  6. Als nächstes wird der Kombuchapilz zugegeben. Geben Sie dafür den Kombuchapilz mit zuvor gereinigten Händen mitsamt der Ansatzflüssigkeit in das Gärgefäß und füllen sie es mit Ihrem abgekühlten Tee auf.
  7. Drücken Sie den Kombuchapilz leicht hinunter, bis er ganz bedeckt ist.
  8. Verschließen Sie das Gärgefäß mit einem Abdecktuch und einem Gummiring.
  9. Stellen Sie den Kombucha nun an einen dunklen und warmen Ort (21 Grad) ab, und bewegen sie ihn möglichst nicht, damit er in Ruhe fermentieren kann.
  10. Nach circa 10 – 16 Tagen können Sie das fertige Getränk mit einem Teesieb sieben und anschließend in Flaschen abfüllen und kühl stellen.
  11. Den Kombuchapilz mit sauberen Händen entnehmen, unter fließend-kaltem Wasser abspülen und in eine Schüssel legen. 200 – 400 ml der Kombucha Ansatzflüssigkeit können Sie für die nächste Produktion aufbewahren.
  12. Nun können Sie Ihren selbstgebrauten Kombucha genießen!

Achtung: Im Umgang mit dem Kombuchapilz ist Sauberkeit und Hygiene äußerst wichtig! Deshalb sollten Sie alle Utensilien, die mit dem Kombucha Pilz und der Ansatzflüssigkeit in Kontakt gekommen sind, vorher und nachher gut reinigen! Dafür sollten Sie stets heißes Wasser und Spülmittel nutzen, um alle Keime und Bakterien restlos zu entfernen. Spülen Sie danach alle Spülmittelreste sehr sorgfältig ab. 

Warum sich die eigene Herstellung von Kombucha lohnt

Die eigene Herstellung dieses Getränks mag etwas mehr Aufwand benötigen, als der Griff in das Supermarktregal. Sie werden aber schnell bemerken, wie viel Freude das Experimentieren mit verschiedenen Teesorten macht. Zudem haben Sie viele Einflussmöglichkeiten, was den Grad an Süße, Säure und Alkoholgehalt betrifft. Nicht zuletzt können Sie Zuhause Kombucha herstellen, der nicht überzuckert ist, wie es die meisten Sorten aus dem Supermarkt. Und natürlich sparen Sie erheblich an Kosten.

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Unser Tipp:

Nachdem Sie sich mit dem Kombucha Grundrezept ausprobieren konnten und das Gefühl haben, dass Ihr Kombucha gut gelingt, sollten Sie einmal ein wenig mit Geschmäckern experimentieren: Fügen Sie Ihrem Kombucha anstatt dem klassischen Schwarztee doch auch mal Früchtetees oder ein paar Tropfen Granatapfelsaft oder Limettensaft hinzu. So können Sie je nach Ihrem Geschmack oder für Ihre Gäste ganz eigene Kreationen des spritzig-frischen Getränks zubereiten und werden damit nicht nur sich, sondern auch Ihre Gäste und Freunde überraschen!

Fazit

  • Der erfrischen spritzige, süßsaure Geschmack des Kombucha erinnert an Cidre oder Federweißer.
  • Für die Herstellung benötigen Sie einen SCOBY (Kombuchapilz), den Sie in Reformhaus, in Bioläden, Apotheken und auch Online erhalten. Lassen Sie sich hier am besten beraten.  
  • Hygiene ist im Umgang mit dem Kombuchapilz äußerst wichtig.
  • Je nach verwendetem Tee, Säften und Früchten variiert der Kombucha-Geschmack – Experimentieren ist ausdrücklich erwünscht, so lassen sich vielerlei erfrischende Getränke mit dem Kombucha Grundrezept zaubern!
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