Gewürze im Chai Latte
22.01.2019

Chai Latte – das Trendgetränk aus Tee und Milch

Chai Latte - nach Bollywood und Co. der nächste indische Exportschlager
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Prachtvolle Tempelanlagen zahlreicher Gottheiten, klassische Ayurveda-Medizin, Yogis, überfüllte Straßen, Tuk Tuks, Bollywood, Curry und das Trendgetränk Chai Latte sind die Klischees Indiens. Und diese haben in der westlichen Welt ganze Trends geprägt. Doch wie authentisch indisch ist der Chai Latte und was hat er mit Ayurveda zu tun? Der Teetrend Chai Latte ist zumindest längst in Deutschland angekommen: Sehen wir uns das Getränk doch einmal genauer an.

Masala Chai und Chai Latte in Indien

Das Chai Latte Trendgetränk stammt vom Nationalgetränk Indiens, dem Masala Chai. Es wird aus einer Vielzahl an Gewürzen, schwarzem Tee, Milch und Zucker oder Honig gebrüht. An zahlreichen Straßenständen ist das Teegetränk überall im Land erhältlich und schmeckt stets anders. Denn wie beim Curry gibt es auch beim Masala Chai nicht das eine Rezept. Jede Familie und jeder Verkäufer brüht seine individuelle Mischung.

Inder brühen den Masala Chai direkt auf dem Herd. Dabei kommen alle Zutaten zusammen mit Wasser in einen Topf und werden mindestens 15 bis 30 Minuten gekocht. Auch die Milch wird direkt im Topf erhitzt. Durch stetiges Rühren oder besser Schöpfen der Mischung wird die Milch leicht schaumig und der Chai Tee erhält seine charakteristisch-cremige Konsistenz. Der Chai schmeckt unabhängig von der Würzmischung stets aromatisch, kraftvoll und, wie es ein Westeuropäer wohl ausdrücken würde, orientalisch. Dies liegt an den Grundgewürzen: Kardamom, Zimt, Pfeffer, Ingwer, Nelken und Fenchel. Aber auch Muskat, Anis, Lorbeer, Minze, Vanille, Chili, Kakao, Zitronengras und vieles mehr kann im Chai zu einer köstlichen Komposition gebracht werden. Getrunken wird der Masala Chai übrigens nicht aus der Tasse, sondern von der Untertasse. So kühlt er schneller ab und durch das obligatorische Schlürfen entfalten sich die Aromen noch besser auf der Zunge.

Die Geschichte des Getränks

Das heutige Nationalgetränk ist stark von der britischen Kolonialzeit geprägt. Denn erst die Briten brachten den fermentierten schwarzen Tee mit Milch nach Indien. Die Inder mischten die Zutaten mit ihren Kräutertees und schon war der Masala Chai in seiner heutigen Form geboren. Fusionfood in Reinstkultur möchte man sagen und das bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Schwarzer Tee für Chai Latte

Der Chai Latte, der heute in jedem Coffeeshop auf der Karte steht, wurde vom Kaffeemagnaten Starbucks erfunden und hat in der Regel nicht mehr viel mit dem indischen Nationalgetränk zu tun. Zwar sind dort auch viele Gewürze enthalten, doch ist oft gerade das das Problem. Der indische Masala Chai beschränkt sich auf einige Gewürze, die ihm seinen aromatischen Charakter verleihen sollen. Europäische Chais werden häufig überwürzt und noch schlimmer deutlich übersüßt. Zwar ist es richtig, dass der Inder seinen Tee sehr süß trinkt, doch was zu viel ist, ist zu viel.

Chai Latte kochen

Das ist ein klares Plädoyer dafür, seinen Chai selbst zu kochen oder auf hochwertige Mischungen zurückzugreifen, die Zucker nicht für den Hauptbestandteil halten. Das Portfolio der “David Rio Kompositionen” hält sich an dieses Credo und so wundert es nicht, dass es von der Marke eine Vielzahl köstlicher Chai Mischungen gibt. Sie können aber auch selbst kreativ werden. Wichtig ist bei aller Experimentierfreude die Qualität der Rohstoffe. Auch die beste Mischung ist wertlos, wenn der schwarze Tee ohne Aroma ist oder die Gewürze ihre Kraft längst verloren haben.

Der Masala Chai ist die Grundlage des heutigen Trends Chai Latte. Denn im Grunde ist dies nichts anderes als Masala Chai, der mit einer Extraportion Milch bzw. Milchschaum serviert wird. Dies mildert die Intensität der Gewürze und macht ihn deutlich sanfter im Geschmack. Denn der indische Klassiker ist kräftig, herb, süß und nicht selten für den europäischen Gaumen gewöhnungsbedürftig. Die Milch macht ihn cremig, massentauglich und erinnert auch schon rein optisch an den lange bekannten Latte Macchiato, Cappuccino und Co.

Chai Latte serviert in Teekanne mit Gewürzen

Chai Latte Rezepte

Das Grundrezept für einen Chai Latte ist eigentlich ziemlich einfach, benötigt in der Zubereitung dennoch einige Zeit. Wer diese nicht immer zur Verfügung hat und dennoch nicht auf seine ganz persönliche Zusammenstellung verzichten möchte, kann einen lange haltbaren Chai-Sirup herstellen, der dann nur noch mit Milch oder Milchschaum vermischt wird.

Das Chai Grundrezept:

  • 500 ml Wasser
  • 2 EL schwarzer Tee
  • 1 Zimtstange
  • 3 cm Ingwer
  • 5 EL Honig
  • 2 TL gemahlener Kardamom
  • 2 TL Fenchel
  • 4 bis 5 Sternanis
  • 3 Nelken
  • 500 ml Milch (-schaum)

Alles gemeinsam (außer der Milch) zum Kochen bringen und 10 Minuten schwach köchelnd ziehen lassen. Danach die festen Bestandteile abseihen und mit Milchschaum verfeinern. Fertig ist der Chai Latte für Zuhause.

Die Gewürzmischungen lassen sich nach Belieben verfeinern und abwandeln. Wer kein Lakritz mag, lässt Sternanis und Fenchel weg und ersetzt sie stattdessen durch Minze und Lorbeer oder bleibt puristisch bei den Aromen von Ingwer, Zimt und Kardamom

Chai Latte kochen

Vergessen wir für einen Moment die Herkunft des Chais und folgen stattdessen den Trends unserer Zeit, ergeben sich weitere Variationsmöglichkeiten. Sie können den schwarzen Tee durch grünen oder weißen, Rooibos, Oolong oder Matcha Tee ersetzen, um neue Akzente zu kreieren. Mutige wechseln sogar gänzlich die Kategorie Tee durch Kaffee oder Espresso. Auch Veganer müssen nicht auf den Trend verzichten. Soja-, Reis-, Hafer-, Dinkel-, Mandel- und selbst Kokosmilch sind interessante Alternativen für Kuhmilch.

Chai Latte aus Sirup

Genauso einfach wie der frisch gebrühte Chai Latte ist die Herstellung eines Sirups. Probieren Sie es doch mit diesem Rezept:

  • 500 ml Wasser
  • 6 EL schwarzer Tee
  • 15 g Ingwer
  • 10 Körner Kardamom
  • 4 TL Zimt
  • 6 Nelken
  • 1 TL Pfefferkörner
  • 300 g Zucker
  • 4 EL Honig

Die Gewürze zunächst in einem Mörser zerkleinern und leicht in einem Topf anrösten. Dabei ist zu größter Vorsicht geraten, denn die Gewürze brennen schnell an und sind dann nicht mehr zu verwenden. Anschließend mit Wasser aufgießen und den schwarzen Tee hinzufügen. Die Mischung sollte mindestens 15 Minuten sanft köcheln. Danach die festen Bestandteile abseihen und den Sud mit dem Zucker und Honig einkochen. Dies dauert abermals circa 30 Minuten. Hat sich die Menge um 50% reduziert, kann der Sirup heiß abgefüllt werden. Er hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.

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Der neue Trend: pink

Trends sind einem stetigen Wandel unterworfen und die schnelllebige Zeit macht es manchmal gar nicht so einfach, den ganzen Ideen zu folgen. So kam letztes Jahr die Trendfarbe Pink auch in Getränken groß in Mode. In Kombination mit dem Chai Latte war es der japanische Starbucks, der die Kreation zuerst auf den Markt brachte: den pinken Chai Latte, oder genauer Millenial Pink.

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Wer auch zuhause nicht auf den farbenfrohen pinken Chai Latte verzichten möchte, kann das Grundrezept einfach abwandeln. In die Mischung kommen ein paar Milliliter Rote Beete Saft und schon ist die Farbe perfekt. Für einen noch kräftigeren Farbeffekt und dazu einer weiteren geschmacklichen Abwandlung verwenden Sie anstelle von schwarzem Tee Rooibos.

Chai Latte im Glas

Fazit: Chai Latte – ein köstlicher Trend

  • Der Masala Chai ist das Nationalgetränk Indiens
  • Der Chai Latte nimmt dieses als Grundlage und ergänzt es mit viel Milchschaum
  • Hochwertige Mischungen oder Eigenkreationen aus besten Rohstoffen bieten die Grundlage für einen geschmackvollen und authentischen Chai Tee oder Chai Latte
  • Experimentieren macht Freude und nichts spricht dagegen, Trends in der heimischen Küche auszuprobieren
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