26.07.2017

Die Kaffeekultur in Spanien

In diesem Land haben Sie buchstäblich die Qual der Wahl!

Der Kaffee gehört zur spanischen Lebensart. Es gibt ihn auf der Iberischen Halbinsel in ungezählten Variationen, wobei diese sich wiederum von Gegend zu Gegend unterscheiden können.

Spanischer Kaffee schmeckt anders als in Deutschland

Für nicht wenige Spanier besteht das Frühstück lediglich aus Kaffee. Die Sitte der Deutschen, sich ein oft opulentes Frühstück zu gönnen, ist hier nicht bekannt. Aromatischer Kaffee ist in Spanien aber auch die Krönung jeder Mahlzeit. Er wird anders geröstet als bei uns, da der Robusta-Anteil meist höher ist. Das hat zur Folge, dass der Kaffee stärker ist als in Deutschland. Meist werden die Bohnen im sogenannten Torrefacto-Verfahren geröstet. Das Besondere an diesem Vorgehen ist die Beigabe von Zucker während des Röstverfahrens. So karamellisieren die Bohnen, was für einen geringeren Säuregehalt sorgt. Daher schmeckt der Kaffee weniger bitter.

Kaffeekultur in Spanien: Schon im 18. Jahrhundert entwickelte sich die spanische Kaffeekultur

Die Einflüsse aus den lateinamerikanischen Kolonien übten einen starken Einfluss auf den Erfolg des Heißgetränks in der Kaffeekultur in Spanien aus. Von ihm ging ein exotisches Flair aus, es war aufregend und spiegelte ein neues Lebensgefühl wider, so dass der Trunk plötzlich in aller Munde war. Jedoch haben nicht erst die Entdecker der neuen Welt den Kaffee nach Spanien gebracht, da das Getränk zumindest dem Adel schon früher bekannt war.

Die Araber als vermutlich erste Liebhaber des duftenden, aufmunternden Kaffees

Allen maurischen Einflüssen, denen Spanien von 711 bis zum Jahr 1492 ausgesetzt war, mussten die Spanier auf das Bohnengetränk noch ein wenig warten.

Das ist insoweit verwunderlich, da die Araber (also die Mauren, wie sie auch genannt werden) aller Wahrscheinlichkeit nach die ersten waren, die das aufmunternde Gebräu schätzten. Geschäftstüchtige Venezianer brachten den Kaffee erst im 17. Jahrhundert nach Europa. Auf der Iberischen Halbinsel war es wahrscheinlich der Bourbonenkönig Felipe V., der den Kaffee einführte. Dies jedoch ist bis auf den heutigen Tag historisch nicht gesichert.

Kaffee-Variationen in Spanien – von gewöhnungsbedürftig bis köstlich

Die Spanier sind in puncto experimentieren mit Kaffee einfach Weltmeister! Egal, ob mit Milch, Zucker, Bränden und Likören jeglicher Art: Sie sehen sich einer außergewöhnlichen Kaffee-Vielfalt gegenüber.

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  • Beginnen wir gleich mit einer für unseren Geschmack etwas seltsamen Variante, nämlich dem „Barraquito“. Dahinter verbirgt sich Kaffee mit reichlich Kondensmilch, Tía Maria und einem Stück Zitronenschale.
  • Eine weitere Besonderheit, die vor allem auf Mallorca sehr beliebt ist, ist der „cortado leche leche“, was wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie „geschnitten Milch Milch“. Es handelt sich um einen Kaffee, der sich über einer Schicht Kondensmilch befindet. Darüber kommt eine zweite Milchschicht mit aufgeschäumter Milch.
  • Café solo ist der spanische Espresso: klein, schwarz und sehr stark.
  • Der Café americano ist ungefähr unserem deutschen Filterkaffee vergleichbar.
  • Café con leche: Bestellen Sie diese Variante, erhalten Sie einen Milchkaffee.
  • Sollten Sie sich für einen Carajillo entscheiden, wird Ihnen ein Espresso mit einem Schuss Brandy serviert.
  • Café con hielo ist eher ein Getränk für heiße Tage, die in den meisten Regionen Spaniens ja reichlich vorhanden sind: Sie trinken dann einen Kaffee mit Eiswürfeln.

Fazit: die Kaffeekultur in Spanien

Auf der Iberischen Halbinsel erwarten Sie ungezählte Kaffee-Variationen

  • Wahrscheinlich hat der Bourbonenkönig Felipe V. das Getränk in Spanien eingeführt
  • Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte sich ein wahrer Kaffee-Hype
  • Für jeden Geschmack gibt es den passenden Kaffee-Mix

Fotos: fotolia – © Jürgen Fälchle

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Ein Kommentar

  • Damals so im Jahr 2000 und wohl folgenden Jahren war ich in Andalusien begeistert von dem span. Cafe Solo, der war besser als alles in Deutschland und auch besser als ital. Espresso.
    2014 dann die bittere Enttäuschung:
    Es gab diesen heimischen Kaffee nirgends mehr — überall nur noch ital. Espresso der Qualität deutscher Supermarktregale.
    Meine Mutter meinte, dass in der EU die Röstvervahren angeglichen wurden.
    Stimmt das? Welche Hornochsen sind für das Verschwinden dieses Kaffees verantwortlich?
    Fluch über diese!
    MfG

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