Den Espresso Macchiato oder auch den “kleinen schwarzen mit Milch” gibt es in verschiedenen Varianten und auch unter anders lautenden Bezeichnungen: Es kommt darauf, in welchem Land man ihn genießt. Im Prinzip handelt es sich beim Espresso Macchiato stets um den klassischen Espresso aus Italien, der mit etwas geschäumter Milch verfeinert wird. Zum Gast kommt er mit einer Haube aus Milchschaum. Kurz gesagt: Beim Espresso Macchiato findet sich weißer Milchschaum auf dem Espresso.

Aktueller Trend: der Espresso Macchiato

Die Popularität des Espresso Macchiato hängt zusammen mit der “Lattemacchiatoisierung der deutschen Kaffeekultur”. Dieser Begriff stammt von Judith Mair, die Berliner Autorin ist Expertin für Populärkultur. Für sie beginnt der Siegeszug vieler Milchvarianten des Kaffees in den Fußgängerzonen von Gelsenkirchen bis Berlin und endet in den häuslichen Küchen. Mair sieht dahinter auch wirtschaftliche Motive: Espresso-Kapseln haben die Gewinnmargen und das Ansehen der Kaffeebranche verbessert. Dieser Trend repräsentiert auch eine Imageänderung rund um den Kaffee. Ging es eine Zeit lang vor allem um “viel und preiswert”, symbolisiert das Getränk jetzt Lebensstil, setzt Akzente mit biologischem Anbau und fairen Handelsbeziehungen zu den Produzenten.


Tipp: Das Mengenverhältnis lautet 2:1 – es verbinden sich 20 ml Espresso mit 10 ml Milchschaum.


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Was ist ein Espresso Macchiato und wie gelingt die Zubereitung?

Kaffeepulver im Siebträger für Espresso MacchiatoDer Espresso Macchiato ist schnell erklärt: ein Espresso mit ein wenig Milchschaum “on top”. Er gelingt auf verschiedenen Wegen, es stehen mehrere Zubereitungsarten zur Verfügung und entscheidend ist die Qualität des Espressos. Auf klassische Weise wird das Kaffeegetränk aus frisch gemahlenen Bohnen zubereitet. Im Idealfall steht dafür die Siebträgermaschine zur Verfügung, auch mit einem gut kalibrierten Kaffeevollautomaten gelingt die feine Qualität. Dazu wird frische und möglichst fette Vollmilch aufgeschäumt. Mit einem Teelöffel kommt der Milchschaum in die Mitte des Espresso.

Der besondere Geschmack bei dieser Kaffeevariante entsteht, weil das Fett in der Milch ein guter Geschmacksträger ist: Er entwickelt die vielen Aromen des Espressos – und verändert sie gleichzeitig.

Was unterscheidet Espresso Macchiato und Latte Macchiato?

Beide Male “macchiato”, übersetzt also “befleckte Milch” – der Unterschied liegt aber nicht nur beim Trinkgefäß: kleine Tasse oder Glas beim Espresso Macchiato und hohes Gefäß beim Latte Macchiato. Unterschiedlich sind auch die Menge an Milch und die Zubereitung. Bei der Espresso-Variante kommt eine kleine Menge Milch auf den klassisch zubereiteten Espresso. Beim Latte steht die Milch im Vordergrund: Sie wird vorsichtig durch den Milchschaum in den Kaffee im Glas gegossen. So entstehen drei Schichten, die bei fachkundiger Zubereitung auch optisch ein Genuss sind.

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Milchschaum – filigran statt fest

Was das Verhältnis von braun und weiß bei dieser Zubereitungsart angeht, ist eines zu bedenken: Der Milchschaum ist leichter als der Kaffee, die Hälfte an Schaum führt dazu, dass sich das Gesamtvolumen des Getränks verdoppelt. Der Milchschaum wird bei der Zubereitung auf maximal 65° C erwärmt, denn nur dann bleibt er beweglich-filigran – und genau so soll er sein. Etwas mehr heiße Milch nachzugießen ist durchaus erlaubt. Solange noch mehr Kaffee als Milch in der Tasse ist, bleibt es ein Espresso Macchiato: So jedenfalls definieren es die Insider.

Unser Tipp: Wenn Sie Ihren Milchschaum mit der Milchlanze einer Siebträgermaschine zubereiten, sollten Sie die richtige Eintauchtiefe und den idealen Winkel für die Milchlanze im Milchkännchen beachten. Ist diese zu weit oben oder unten in der Milch, reißt die Oberfläche der Milch schnell auf und der Schaum wird nicht cremig-fein, sondern grobporig und zu heiß. Hier sehen Sie, wie tief und in welchem Winkel die Dampflanze angesetzt werden sollte. Achten Sie darauf, dass die Lanze nah an der “Tülle”, also dem Ausschenkdreieck des Milchkännchens ist und beim Aufschäumen ein Wirbel in der Milch entsteht. Wenn keine großen und groben Bläschen entstehen und Sie die Wasserdampfzufuhr rechtzeitig  abstellen, sollte Ihr Milchschaum in punkto Konsistenz und Temperatur ideal sein. 

Wer sich für diese Zubereitungsart entscheidet, hat ein Problem: Der Espresso Macchiato benötigt nur wenig Milchschaum. Bei einem Siebträger entsteht die gute Qualität nicht unter 200 ml, bei einem Kaffeevollautomaten nicht unter 100 ml. Benötigt werden aber lediglich 10 bis 15 ml pro Tasse. Da lohnt es sich, gleich für mehrere Gäste einen Espresso Macchiato zu servieren. 

Rezept & Anleitung

Espresso Macchiato

Espresso Macchiato Tasse

Sie brauchen:

    Für eine Tasse:
  • 1 Espresso, idealerweise aus der Espressomaschine oder aus dem Vollautomaten
  • ein kleines Kännchen Milch
  • Espressotasse (vorgewärmt)

So geht’s:

  1. Einen einfachen oder doppelten Espresso in eine vorgewärmte Espressotasse brühen.
  2. Milch aufschäumen.
  3. Circa 2 TL Milchschaum mit einem Löffel als Haube auf den Espresso geben.
  4. Fertig ist der Espresso Macchiato.

Häufige Fehler beim Milchaufschäumen vermeiden

Zusammen mit Profi-Röster und Barista Matthias Hoppenworth haben wir die häufigsten Fehler beim Milchaufschäumen aufgedeckt. In unserem Youtube-Video erklärt Matthias, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten und wie der perfekte Milchschaum gelingt.

Im Video: So gelingt der perfekte Espresso

Bei der Suche nach dem besonderen Reiz des Espresso Macchiato hilft es, sich noch einmal an den “normalen” Espresso zu erinnern. Erfunden in Mailand, wird bei der Zubereitung heißes Wasser mit hohem Druck durch fein gemahlene, dunkel geröstete Kaffeebohnen gepresst. Wie das mit der Siebträgermaschine am besten gelingt, erklärt Profi-Röster Julian Ploch im Video.

Andere Länder – andere Namen

Kommt zu den etwa sieben Gramm Kaffee und den ca. 25 ml Wasser ein kleiner Schluck geschäumte Milch, entsteht der “Espresso Macchiato caldo”, zu Deutsch: warm befleckter Espresso. Es gibt ihn ebenfalls – je nach Region und Tradition in Italien – unter dem Namen “Caffè Macchiato caldo”. Diese Variante existiert ebenso mit einem Schluck kalter Milch, dann heißt der Kaffee in Italien Espresso oder “Caffè Macchiato fredo”: kalt befleckter Espresso oder Kaffee.

Espresso Macchiato trinken

In Portugal trägt die Zubereitungsart den Namen “Bica pingada” und gilt als Nationalgetränk. Das Ausgangsgetränk Bica – wörtlich übersetzt: Ausguss – ist die portugiesische Variante des Espressos. Unter diesem Namen bestellt man ihn vor allem in Lissabon. Die Bezeichnung ist zudem ein Akronym, ein Wortspiel. Es steht für “Beba Isto Com Açúcar”, zu Deutsch: Trinke dies mit Zucker. Der Ausdruck entstand, als sich der Espresso vom Café A Brasileira im Stadtteil Chiado von Lissabon aus im Land verbreitete. Damals schmeckte er den Gästen zu bitter – also nahmen sie Zucker dazu.

Außerdem gibt es in Spanien den Espresso Macchiato mit etwas mehr Milch. Dann heißt er “Cortado” und kommt in zwei Varianten auf den Tisch. Mit normaler Vollmilch als “Cortado naturale” oder bei leicht gesüßter Kondensmilch mit den Namenszusätzen “lechy” beziehungsweise “condensado”.

Die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln vor der Westküste Afrikas kennen eine weitere Variante des Espresso Macchiato: “leche y leche”. Bei perfekter Zubereitung entstehen dabei vier Schichten, die nicht nur für den Gaumen, sondern auch für die Augen ein Genuss sind. Der “Cortado leche y leche” besitzt ganz oben den Milchschaum, darunter folgen die heiße Milch und der leicht bräunliche Espresso. Die letzte Schicht bildet am Boden die Kondensmilch, sie setzt in Weiß den letzten Kontrast.

Fazit: Espresso – aber als Softvariante

Der Espresso Macchiato ist die richtige Wahl für Kaffeegenießer, denen der reine, braune Espresso zu stark ist. Dabei lässt sich bleiben – oder auf dem Weg zum puren “kleinen Schwarzen” weiter voranschreiten.

Fotos von oben nach unten: fotolia – © nerudol,fotolia – © Fodeode, fotolia – © sarymsakov.com, fotolia – © sepy

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