Ein weiterer Kaffee aus der italienischen Traditionsrösterei im roastmarket Test: Dieses Mal haben wir den Lavazza Qualità Oro für Sie getestet, der selbstverständlich nur eines von vielen Produkten aus dem Hause der weltweit bekannten Rösterei ist. Falls Ihnen die Sorte mit der prunkvollen goldenen Verpackung schon einmal begegnet sein sollte, dürfte Sie Ihnen in Erinnerung geblieben sein. Wir möchten Ihnen berichten, ob der Kaffee auch geschmacklich in Erinnerung bleiben wird. 

Die Verpackung

Gold, Gold, Gold: Die Verpackung soll bereits den Inhalt vorweg nehmen: Denn „Qualità Oro“ heißt nichts anderes als „Gold-Qualität“, das Synonym für „Das Beste schlechthin“. Auf der oberen Seite der Verpackungsfront erfahren wir den Ort sowie das Land und das Gründungsjahr: Turin, Italien, 1895. Ja, das Unternehmen Lavazza kann sich einer langen Tradition erfreuen. In der Mitte prangt eine Art Siegel in auffälligem Rot gehalten, mit dem Namen der Sorte, eben „Qualità Oro“. Wir erfahren, dass es sich um ausgesuchte Premiumqualität sowie um 100 % Arabica-Bohnen handelt. Die Rückseite gibt über die Geschmacksnoten Auskunft:

  • Schokoladig
  • Trockenfrüchte
  • Würzig
  • Holz und Tabak
  • Karamell
  • Malz und Honig
  • Biskuit

Der Röstgrad ist mit 5 angegeben und auf der rechten Seite erfahren wir, dass sich diese Bohnen nach der Mahlung für die Zubereitung in allen gängigen Kaffeegeräten eignen. Ob die Verpackung im eigentlichen Sinne als „schön“ oder „gelungen“ bezeichnet werden kann, ist natürlich Geschmackssache – auffällig ist sie allemal. Noch viel mehr interessiert uns aber selbstverständlich das, was uns im Inneren der Verpackung erwartet.

Der Duft beim Öffnen

Angenehm vollmundig, sanft und dennoch ausgesprochen aromatisch: Wir waren sehr zufrieden mit dem Duft. Leider, wie wir es bei Lavazza bisher immer erlebten, sind die angegebenen Geschmacksnoten nicht zu „erriechen“, weder die Karamell-artige Note noch Biskuit, Malz oder Honig, geschweige denn das Aroma von Holz und Tabak zog in unsere Nasen ein! Dagegen roch es einfach appetitlich nach Kaffee.

Die Bohnen

Wir konnten einen weitgehend gleichmäßigen Röstgrad bei einem sehr harmonischen Bohnenbild erkennen, das lediglich sehr wenige beschädigte Bohnen aufwies. Auch ihre Größe war gleichmäßig und ausgewogen. Auf der Seite des Herstellers erfuhren wir, was nicht unmittelbar auf der Verpackung zu entdecken war: Es handelt sich bei der Zusammensetzung der Bohnen um einen Anteil aus Mittelamerika sowie um ein Kontingent aus Brasilien. Unsere einhellige Meinung: Es wäre schön gewesen, wenn diese Informationen dem Verbraucher bereits auf der Verpackung zugänglich gemacht worden wären! Alles in allem bot sich uns jedoch ein sehr zufriedenstellender Anblick.

Die Crema

Die Crema ist so, wie sie der Verbraucher von einem als Spitzenprodukt lancierten Kaffee auch erwarten kann: Lang anhaltend, robust, samtig-zart aber dennoch mit einem kräftigen Körper. Wir waren mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden. Besonders gut kam die beinahe schaumige Konsistenz bei der Herstellung von Espresso zur Geltung: Richtig lecker!

Der Geschmack

Kurz gesagt: Für einen solcherart mit „Vorschuss-Lorbeeren“ versehenen Kaffee war der Geschmack zwar zufriedenstellend, aber er hat uns auch nicht vom sprichwörtlichen „Hocker“ gerissen. Wir begannen mit der Zubereitung von Espresso in unserem Kaffeevollautomaten. Die Crema, wie beschrieben, hat uns wirklich begeistert, der Geschmack war schön aromatisch und sanft, von den angegebenen Nuancierungen konnten wir jedoch nach einhelliger Meinung und trotz mehrerer Tests leider nicht soviel schmecken. Hervorgetreten sind vor allem die leicht süßlichen Aromen von Malz und Honig. Da aber die aromatischen Variationen in der puren Variante als Espresso lediglich teilweise zur Geltung kamen, waren wir hinsichtlich der Herstellung anderer Spezialitäten, wie dem Latte Macchiato sowie dem Cappuccino, etwas skeptisch. Wie sich herausstellen sollte, mit Recht!

Vom vollen Körper des Espresso, wenngleich besondere Aromen nur teilweise deutlich herauszuschmecken waren, bleibt in der Kombination mit Milch leider nicht allzu viel übrig. Womöglich waren es die vollmundigen Versprechungen auf der Verpackung, die unsere hohen Erwartungen schürten. In Relation zu diesen waren wir von den getesteten Milchvariationen jedenfalls ein wenig enttäuscht. Der Kaffee schmeckte uns beispielsweise als Cappuccino ein wenig langweilig. Schade. In diesem Punkt hat uns die Sorte „Qualità Rossa“ des gleichen Unternehmens mehr angesprochen. Ist Lavazza Qualità Oro auch angenehm mild, so bedeutet das ja nicht, dass er nicht mit einem ausgeprägten Aroma erfreuen könnte. Was der puren Variante unserer Meinung nach gut gelingt, funktioniert in der Kombination mit Milch leider nicht in gleichem Maße.

Welche Kaffee-Spezialitäten können Sie mit dieser Sorte herstellen?

Grundsätzlich haben Sie natürlich die Möglichkeit, mit dem Lavazza Qualità Oro alle Kaffee-Variationen zubereiten zu können. Wie wir bereits beim Geschmackstest zum Ausdruck brachten, wusste die pure Variante uns zu überzeugen, während wir von der Kombination mit Milch weniger angetan waren. Sofern Ihnen das honigsüße Aroma zusagt, Sie darüber hinaus keinen großen Wert auf sonderlich ausgeprägte Noten legen und Sie generell eher zurückhaltendes Aroma bevorzugen, dann ist diese Sorte sicherlich für Sie geeignet, wenn auch, nach unserer Meinung, das Ergebnis hinsichtlich „goldener Qualität“ insgesamt hinter den damit verbundenen Erwartungen zurückbleibt.

Welches Gerät benötigen Sie?

Neben der Herstellung im Kaffeevollautomaten, ist natürlich, eine Kaffeemühle vorausgesetzt, auch die Zubereitung in der Siebträger-Maschine, der Mokka-Kanne, dem Frenchpress-Gerät sowie auch die Produktion mithilfe eines Filters möglich. Wir präferierten bei unserem Test jedenfalls den Vollautomaten.

Die Lagerung

Gut beraten sind Sie immer, wenn Sie die Bohnen nicht nur in ihrer Verpackung belassen, sondern diese zusätzlich in ein Behältnis mit luft- und lichtundurchlässigem Verschluss füllen, das sie so bedenkenlos im Kühlschrank aufbewahren können. Durch die trockene, kühle und dunkle Lagerung halten Sie Ihren Kaffee frisch und bewahren sein Aroma länger. Sinnvoll ist es zudem natürlich immer, die Bohnen erst unmittelbar vor dem Kaffeegenuss zu mahlen.

Fazit

Von der Sorte Lavazza Qualità Oro erwarteten wir, hinsichtlich des Geschmacks, wohl ein wenig zu viel. Zwar entsprach die Konsistenz der Crema durchaus unseren Wünschen, jedoch blieb das Aroma bezüglich der Ausgewogenheit und Vielfalt doch weit hinter unserer Annahme bei einem mit „Gold-Qualität“ angepriesenen Produkt zurück.

Wenn für Sie ein besonders kräftiger, charakteristischer Kaffee-Geschmack nicht von größter Bedeutung für Sie ist und sie ein eher zurückhaltendes Aroma bevorzugen, dürften Sie nicht enttäuscht werden. Wer es gern kräftiger mag, sollte sich nach Alternativen umschauen.

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