Kaffee ist weltweit eines der beliebtesten Getränke und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. So überzeugt der köstliche Wachmacher mit immer mehr individuellen Geschmacksvariationen. Sie können ihn in den mannigfaltigsten Sorten erwerben. Ist Kaffee auch für viele Menschen ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, so wissen jedoch nur die Wenigsten, wo genau die Kaffee-Anbaugebiete liegen. So wollen wir Sie heute mit auf die Reise durch die beliebtesten Kaffeeanbau-Regionen nehmen!

Kaffee-Anbaugebiete erstrecken sich über die gesamte Erde

Die Kaffeepflanze zählt zu den eher sensiblen Gewächsen und gedeiht nur unter optimalen klimatischen Gegebenheiten, beispielsweise in Ländern, die nahe am Äquator liegen. Zusammengenommen spricht der Fachmann bei diesen Regionen von dem sogenannten „Kaffeegürtel“. Die in der Mehrzahl feuchten, tropischen Kaffee-Anbaugebiete gewähren den Kaffeepflanzen ein hervorragendes Wachstum sowie eine schnelle Blütezeit. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Kaffeesorten Coffea Arabica sowie Coffea Canephora, besser bekannt unter der Bezeichnung „Robusta“. Mit ungefähr rund 75 % nimmt die Arabica, als beliebteste Sorte, den größten Teil der Anbauregionen ein. Aber auch andere Arten, wie Coffea stenophylla, Coffea congensis sowie weitere Sorten wachsen in den Weiten der Anbaugebiete. Für ihre Kaffeekultivierung bekannte Länder sind zum Beispiel Äthiopien, Sumatra, Nicaragua sowie Brasilien.

Die Kaffeeernte – eine wahre Expansion

Wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wollen wir uns besonders auf die Kaffepflanzen Arabica und Robusta und ihre Anbauregionen konzentrieren. Sobald sich Kaffee als Massenware zu etablieren begann, verbreitete sich die Kultivierung der Kaffeepflanze im Handumdrehen. Mittlerweile verdanken ganze Länder große Teile ihres Bruttoinlandsproduktes ihrer jährlichen Kaffeeernte, was auch mit der Aufstockung neuer Arbeitsplätze einherging. Die Kaffeepflanze liebt feucht-mildes Klima und fühlt sich bei Temperaturen zwischen 15 und 28 Grad Celsius besonders wohl. Allen gemeinsam ist, dass sie viel Niederschlag und Sonne benötigt. Hier sind Anbaugebiete ab einer tropischen Höhenlage von 200 Metern geeignet, wobei es jedoch auch Kaffeeplantagen in einer Höhe von 2.000 Metern gibt. Ausschlaggebend für das Wachstum der Pflanzen sind die Qualität des Nährbodens sowie das Klima. Schlechtes Wetter, Sturm und extreme Temperaturen dagegen, sind für die gute Kaffeeernte äußerst schädlich.
Kaffeepflanze mit Kaffeekirschen

Die bedeutendsten Produktionsländer – eine Auswahl der wichtigsten Regionen

Die Bereiche Mittel- und Südamerikas, Afrikas und Teilgebiete Asiens zählen zu den entscheidenden Anbaugebieten. Die höchsten Produktionen weisen unter anderem folgende Länder auf:

  • Mexiko, Brasilien, Guatemala, Panama, Vietnam, Thailand, Kongo, Angola, Kolumbien, Liberia, Peru, Bolivien, Venezuela, Costa Rica, die Zentralafrikanische Republik und Sambia.

Allen Regionen gemeinsam sind weitestgehend optimale Bedingungen zur Kultivierung der Kaffeepflanze. Da sich rund um den Kaffee mittlerweile eine milliardenschwere Industrie entwickelt hat, erhöhen die Länder ihr Anbaupotential, um der steigenden Kaffee- Nachfrage gewachsen zu sein. Es ist jedoch ein Irrtum, zu glauben, dass die einzelnen Anbaugebiete alle den gleichen Kaffee produzierten, da gravierende Unterschiede zwischen der Kultivierung, der Menge und dem Geschmack bestehen. Diese Verschiedenheiten sind der Tatsache geschuldet, dass einerseits jeweils andere klimatische Bedingungen herrschen und sich andererseits die Anbaumethoden unterscheiden. So kommt es, dass die Arabica aus Afrika anders schmeckt als die Arabica aus Asien.

Um es gleich vorweg zu nehmen: DAS beliebteste „Kaffee-Land“ gibt es nicht. Zu verschieden sind die Varianten, und letztendlich ist alles auch in diesem Bereich eine Frage Ihres ganz individuellen Geschmacks.

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Die ungeschlagene Nr. 1: Brasilien

Dieses große Land lässt, aufgrund seiner Ausdehnung sowie einer Vielzahl von Kombinationen aus Bodenzusammensetzungen und Wetterbedingungen, unterschiedliche Kaffeepflanzen mit diversen Geschmacksprofilen gedeihen. Anders, als dies in anderen Anbaugebieten der Fall ist, werden hier die Pflanzen auf einer relativ geringen Höhe angebaut. So sind die meisten Kaffeesorten aus Brasilien ziemlich ausgewogen und vollmundig. Sie schmecken eher schokoladig oder verfügen im Abgang über eine nussige Note.

An vielen Orten in Brasilien wird der Kaffee trocken verarbeitet. Das heißt, die Kaffeekirschen werden sofort nach der Ernte sortiert und zum Trocknen ausgelegt, so dass sich die als Samen bezeichneten Bohnen in der gesamten Trocknungszeit in der Kaffeekirsche befinden. Dieser Prozess trocknet also die Bohnen im Fruchtfleisch, wodurch sie einen höheren Anteil an Fruchtzucker erhalten. Daher entsteht ein Geschmack mit dezent süßlicher Note. Diese Süße, gepaart mit der charakteristischen Vollmundigkeit, macht Kaffee aus Brasilien, als weltweit größten und wichtigsten Kaffeeproduzenten, sehr beliebt. Deutschland importiert über 27 % des Rohkaffees aus diesem Land!
Kaffee-Anbaugebiete Brasilien

An 2. Stelle steht Guatemala

Neben Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Peru, El Salvador, Papua Neuguinea und Indien, gehört Guatemala zu den zehn größten Kaffeeproduzenten der Welt. Als klimatisch eines der abwechslungsreichsten Kaffeenationen, verfügt das Land über acht anerkannte Anbaugebiete. Jede Region besitzt ein eigenes Mikroklima, in dem mehrere Kaffeesorten besonders im Schattenanbau kultiviert werden.

Aus dem Hochland Guatemalas stammen einige der weltweit besten Kaffees wie beispielsweise die Arabica-Varianten „Bourbon“ und „Typica“. Trotz der vielen unterschiedlichen Arten, die in den diversen Gebieten von Guatemala angebaut werden, ist die Tasse Kaffee mit einem kräftigen Körper, einem vitalen, vollmundigen Aroma sowie einem merklichen Säureanteil versehen. Dadurch ist dieser Kaffee als Single Origin beliebt und ebenso fester Bestandteil verschiedener Espressomischungen, den sogenannten Blends.

Costa Rica, die Nummer 3

Bezüglich optimierter Technologien und Methoden innerhalb des Kaffeeanbaus zählt Costa Rica unbestritten zur Weltspitze. Da sich die Kaffeeherstellung des Landes seit geraumer Zeit auf die nasse Aufbereitung von Kaffee konzentriert, sind die Verarbeitungsstationen und die Mühlen perfekt auf dieses Verfahren angepasst. In den wichtigsten Regionen rund um die Hauptstadt San Josè, gedeihen die Kaffeepflanzen in Höhenlagen von 700 bis 1.600 Metern. Der Anbau der Robusta-Pflanze ist übrigens in Costa Rica bis auf den heutigen Tag strengstens untersagt. Mit dieser Regelung will die Regierung die Exportqualität sowie die Jahresabsätze garantieren.

Die Hersteller experimentieren seit kurzer Zeit mit dem sogenannten „Honigverfahren“, bei dem die Kaffeebohnen mit einem Teil des süßen Fruchtschleims der Kaffeekirsche getrocknet werden. Auf diese Weise entsteht ein süßes, kräftig- fruchtiges Aroma. Trotz der unterschiedlichsten Aromen gilt Kaffee aus Costa Rica als das reinste Produkt der Welt. Die sirupartige Konsistenz, gepaart mit dem süßlichen Geschmack bringen einen ganz gewissen Hauch von Exotik in den Kaffee aus Costa Rica. Obgleich jährlich nur ungefähr 145.000 Kilogramm Kaffee geerntet werden, ist die Produktion für die heimische Wirtschaft des Landes von besonders großer Bedeutung, wobei 12 % der dortigen Bevölkerung von diesem Wirtschaftszweig abhängig sind.

Äthiopien, das Land der Geburtsstätte des Kaffees, belegt Platz 4

Mehr als immerhin 12 Millionen Menschen (die gesamte Einwohnerzahl des Landes betrug 2017 ungefähr geschätzte 92,7 Millionen) leben hier von der Kaffeeindustrie, wobei das Ursprungsland des Kaffees der größte afrikanische Exporteur von Arabica-Bohnen ist. Beinahe aussichtslos ist es, die Ursprungspflanze eines äthiopischen Kaffees anhand des Aromas zu bestimmen. Auch die Tatsache, dass alle Kaffeesorten aus diesem Land ausschließlich über die Handelsbörse vertrieben werden, erschwert die Bestimmung des genauen Ursprungsortes. Da jedoch mittlerweile die Nachvollziehbarkeit der Herkunft innerhalb der Kaffeeindustrie von zentraler Bedeutung geworden ist, stellt diese Tatsache ein noch nicht gelöstes interessantes Problem dar. Trotz dieser Intransparenz verfügt das Land über drei Kaffeeanbaugebiete, die jede für sich Kaffees mit einer unverwechselbaren Geschmacksnote erzeugen.

Gepflueckte Kaffeekirschen auf Blaettern

Das erste ist Harrar. Dank des heißen Wüstenklimas wächst hier der Kaffee in höheren Lagen. Kultiviert werden dort beste Kaffeesorten, die mit einem ausgeprägten, exotischen Brombeer- oder Heidelbeeraroma punkten.

Weiterhin ist Yirgacheffe, eine Region in Sidama, bedeutungsvoll. Von hier kommt Kaffee mit Noten von Zitrus-Aromen. Im Westen Äthiopiens und zwar in Gimbi und Limu, gibt es Kaffees mit noch süßeren Aromen, deren Säuregehalt vergleichsweise besonders niedrig ist. Generell weisen die Kaffeesorten aus Äthiopien einen eher leichten Körper in Kombination mit stark fruchtig schmeckenden Aromen auf. Besonders bei experimentierfreudigen Kaffee-Liebhabern erfreuen sich diese Sorten großer Beliebtheit.

Es folgt Kenia auf Platz 5

Die Einstufungssysteme, Verarbeitungsrichtlinien sowie die innovativen Lösungen in der Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten, wie zum Beispiel Blattrost, machen dieses Land zu einem mit modernsten Mitteln arbeitenden Kaffeelieferanten der Welt. Die kenianischen Kaffeebauern kultivieren unter anderem die Blattrost-resistenten Sorten Batian sowie Ruiru 11. Die Höhe, auf der Kaffeepflanzen kultiviert werden, reicht von 1.500 bis 2.100 Meter.

Zu den bedeutendsten Gebieten dieses Landes zählen zum Beispiel der Mount Elgon sowie der Mount Kenia mit dem Fokus, einen Ertrag mit möglichst großen Bohnen zu erzielen, die die Experten als „Peaberry-Bohnen“ bezeichnen. Die Besonderheit hierbei ist, dass sich nicht, wie dies üblicherweise der Fall ist, zwei Bohnen in einer Kaffeekirsche befinden, sondern diese lediglich aus einem großen Samen bestehen, mit dem Ergebnis,  dass ein solcher Kaffee natürlich seltener ist als „normale“ Sorten. Das Resultat: Die kenianischen Plantagenbesitzer können ihren Kaffee teuer verkaufen. Vor dem Export werden die Bohnen nach ihrer Größe sortiert.

Aus den Kaffeekirschen werden mithilfe der Methode der doppelten Vergärung trockene Kaffeebohnen, die einen herrlich reinen und reichhaltigen Geschmack besitzen.

Die beliebtesten Kaffee-Anbaugebiete: Indonesien steht an 6. Stelle

In diesem Inselstaat werden bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert Arabica-Bohnen angebaut. In heutiger Zeit ist Indonesien einer der erfolgreichsten Kaffee-Export Nationen der Welt. Mit über 30 auf den vielen kleinen Inseln verteilten Anbaugebieten, ist Indonesien hinsichtlich seiner Verbindung  der Bodenzusammensetzung mit dem Wetter sowie den Höhenlagen äußerst vielseitig bezüglich der Kaffee-Kultivierung. Der größte Teil des Anbaus findet in den Regionen Sumatra, Papua sowie Sulawesi statt. Tragen auch andere Bezirke wie Flores, Bali und Java, als eines der wichtigsten Robusta- Erzeuger, zur Kaffeeproduktion von Indonesien bei, so ist jedoch die Qualität nicht so perfekt, um das Prädikat „Spezialitätenkaffee“ tragen zu können. Aus diesem Inselstaat stammt übrigens auch der Kopi Luwak, besser bekannt als „Katzenkaffee“.

Viele Kaffeekirschen Kaffee-Anbaugebiete

Ein einfaches, nasses Aufbereitungsverfahren ist Standard. Sie wird als „washed“ Methode bezeichnet und von vielen Kaffee-Importeuren bevorzugt. Aber auch das traditionelle „Gilling Basah“ Verfahren wird genutzt. Hierbei wird die äußere Hülle der Kaffeekirsche entfernt und in ihren süßen Fruchtschleim, der sogenannten „Mucilage“, einen Tag lang eingelegt. Danach wird sie im Ganzen getrocknet und verkauft. Dieser Ablauf ist für das mulchige, ein wenig nach Erde schmeckende Aroma verantwortlich, das auch „Forest Floor“  genannt wird.

Viele Kaffeesorten aus Indonesien bestehen aus einer nicht bekannten Mischung vieler verschiedener Arten. Aufgrund seines schweren, nach Gras und Erde schmeckenden Aromas, das an holzige Noten erinnert, trinkt man diesen Kaffee nicht sonderlich gerne, Folgerichtig begannen einige Kaffeeanbauer dieses Landes damit, nur noch ausgesuchte Kaffeepflanzen zu kultivieren mit dem Ergebnis, dass Kaffee mit einer allgemein leichteren Geschmacksnote gewonnen werden konnte.

Den letzten Platz „ergattert“ mit der Nummer 7 Kolumbien

Kolumbien, mit einer Jahresproduktion von über 697.300 Tonnen Rohkaffee, ist weltweit der drittgrößte Kaffeelieferant. Kolumbianischer Kaffee besteht zum größten Teil aus Arabica-Bohnen, wobei sie im Nassverfahren verarbeitet werden. Aufgrund ihrer Reinheit und Ausgewogenheit werden die Kaffeesorten äußerst selten mit anderen gemischt. Kolumbien hat sehr vielseitige Anbaugebiete, wobei die drei Gebirge des Landes diverse Mikro-Klimata hervorrufen.

Aufgrund der dort herrschenden Wetterbedingungen kann der Kaffee zweimal im Jahr geerntet werden. Die Haupternte findet im Mai statt, im November erfolgt die zweite Ernte. Der Kaffee dieses Landes besticht durch sein intensives und reichhaltiges Aroma sowie die cremige Konsistenz. Der ausgewogene Säuregehalt sowie schokoladige Noten sind charakteristisch. Mit diesen Eigenschaften kann er wunderbar als Single Origin verwendet werden und schmeckt als Pour-Over auch dann, wenn er mit einer automatischen Kaffeemaschine hergestellt wird.

Fazit

Wie wir schon ausführten, ist der Begriff „beliebteste Kaffee-Anbaugebiete“ ausgesprochen relativ, da es immer auf Ihre ganz individuelle Prioritätensetzung, also auf Ihren persönlichen Geschmack ankommt. Was die Menge des exportierten Kaffees betrifft, so steht im Ranking zweifellos Brasilien an erster Stelle. Dabei handelt es sich jedoch um ein Faktum, was nicht automatisch etwas mit der Beliebtheit zu tun hat. Denn ob Sie, als Kaffee-Liebhaber, besonders Kaffee aus Vietnam, Indien oder Kenia bevorzugen, oder eher Kaffee aus Uganda oder Kolumbien wählen: Letztlich kommt es nur darauf an, dass Ihnen der Kaffee schmeckt!

Fotos: – © Andre Nery, fotolia – © Torsten, fotolia – © Danaan, fotolia – © piberger, fotolia – © JuanLuis fotolia

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