Selten war die Weinlese in Deutschland so früh beendet, wie im Super-Weinjahr 2018. Auf dem Weingut freut sich der Winzer, verspricht die gute Ernte doch einen hervorragenden Wein hervorzubringen, vielleicht den Besten im gesamten Jahrhundert. Ein guter Zeitpunkt, um einen genauen Blick auf Riesling, grauen Burgunder und Silvaner zu werfen. Beste Weißweine mit roastmarket entdecken!

Weißweinkonsum in Deutschland

Deutschland ist ein Weißweinland. Gut zwei Drittel der Weinbauflächen sind Sorten wie Riesling, Müller-Thurgau oder Silvaner vorbehalten. Jeder Winzer, der etwas auf sich hält, baut auf seinem Weingut zumindest einige der beliebten hellen Trauben an. Im Riesling-Anbau ist Deutschland weltweit führend.

Die Beliebtheit von Wein liegt zum Teil daran, dass ein guter weißer Wein im Supermarkt zu einem günstigen Preis zu finden ist. Die Zeiten, in denen ein Wein trocken oder herb schmecken musste, sind vorbei. Viele vinophile Konsumenten haben die Restsüße schätzen gelernt und greifen unabhängig vom Preis vermehrt zu Weißweinen, die halb-trocken oder lieblich schmecken.

Das Super-Weinjahr 2018

Weinreben Beste WeißweineDeutsche Winzer jubeln, wenn sie an den Rekordsommer 2018 zurückdenken. Zumindest jene Winzer, auf deren Weingut alte Rebstöcke mit tiefen Wurzeln wachsen. Sie profitieren vom verregneten Winter und dem Rekordsommer, der sich trocken und heiß über das Land legte.

Die klimatischen Bedingungen entzogen Schädlingen und Pilzen die Lebensgrundlage und schufen perfekte Bedingungen für fruchtige, charakterstarke Trauben.

Gute Nachrichten für Sie als Liebhaber weißer Weine. Sie dürfen sich auf einen exzellenten Jahrgang freuen. Das eine oder andere Weingut macht sich sogar Hoffnungen auf einen Jahrhundert-Wein. Vor allem spät reifende Sorten, wie etwa der Silvaner, fanden in den langen Sonnenstunden die nötige Zeit, ihren vollen Charakter zu entfalten. Jetzt heißt es abzuwarten, wie sich die Weine während der Gärung entwickeln.

Das Terroir prägt den Geschmack

Eine gute Lage für die sensiblen Rebstöcke zu finden, stellt eine der größten Herausforderung für erfahrene Winzer dar. Die Trauben der gleichen Rebsorte schmecken an jedem Weinberg anders. Ein erfolgreiches Weingut muss seine Anbauflächen und deren individuellen Charakteristika genau kennen.

Das Terroir beschreibt mehr, als die einfache Bodenbeschaffenheit. Es umfasst sämtliche naturgegebenen Standortfaktoren eines Weinberges, einschließlich Mikroklima, spezifischer Sonneneinstrahlung, geologischer Einflüsse, Hydrologie und Hanglage. Diese Einflüsse bestimmen, welche und wie viele Mineralien die Trauben aufnehmen und die Wachstumsfaktoren, mit denen der Winzer am Ende die höchste Qualität für den besten Preis erzielt.

Herstellung von der Weinlese bis zur Abfüllung

Den Start der Weinlese bestimmt allein das Wetter. Noch bevor in Deutschland die herbstlichen Regenfälle einsetzen, müssen die empfindlichen Trauben gelesen sein. Eine Ausnahme stellen dabei nur die Trauben für den Eiswein dar. Sie bleiben bis zum ersten Frost an den Reben hängen.

Nach der Weinlese beginnt der Winzer mit dem Abbeeren, dem Trennen von Beeren und Stielen. Ihm folgt das Maischen, das Herauspressen des Saftes aus den Trauben. Im Gegensatz zum Rotwein erhält Weißwein seinen Geschmack nur aus dem Saft. Dazu wird die Maische in großen Keltern gepresst, bis alle Flüssigkeit herausgeflossen ist und Traubenrückstände, wie Schalen und Kerne, zurückbleiben. Höchste Qualität für beste Weine erhält der Winzer mit Seihmost, bei dem er den Saft ohne Druck extrahiert.

weißwein zwischenlagerung im fass

Je nach Wein verlängert der Weinbauer die Haltbarkeit durch Schwefelung des Mostes oder steigert die Süße durch Zuckerung. So eine Zugabe weist er später auf dem Etikett des Weines aus. Bei der Mostgärung verwandelt Hefe nun den vorhandenen Zucker in Alkohol. Sie stirbt dabei ab, sinkt auf den Boden und wird beim Abstich und durch Filtration entfernt.

Rund 3 – 6 Monate Reifezeit verstreichen, bis der gute Most zum Jungwein heranreift. Sammelbehälter verwahren den fertigen Wein bis zur Abfüllung in Flaschen.

Was zeichnet gute Weißweine aus

Gute Weißweine finden Sie anhand des Etiketts, seiner Farbe und über den Preis. Günstige aber hervorragende Weine gibt es bereits im Supermarkt. Für die besten Qualitäten oder eine besondere Herkunft lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Farblich finden Sie bei Weißweinen ein breites Spektrum von Grün über Gelb bis zu einem zarten Rosa vor.

Trocken:
Werden die Trauben noch vor der Vollreife gelesen, fällt der Wein trocken und fruchtig aus, mit einer leichten Säure. Der Alkoholgehalt liegt meist etwas niedriger. Diese Spritzigkeit ist besonders aus kühleren Regionen bekannt, wie sie einem Riesling oder einem Müller-Thurgau gute Bedingungen bieten.

Halb-trocken:
Stoppt der Winzer die Gärung vorzeitig, bleibt ein gewisser Restzuckergehalt übrig. Bei einem halbtrockenem Wein liegt diese über dem von trockenen Weinen, mit einem nur wenig niedrigerem Säuregehalt. Gute halbtrockene Weine finden die Balance zwischen Säure und Süße, wie Sie sie bei einem reifen Apfel erwarten.

Lieblich:
Die Trauben für liebliche Weine bleiben möglichst lange am Rebstock hängen und müssen vor Wettereinflüssen geschützt werden. Sie nutzen die Zeit, charakteristische Nährstoffe und Mineralien aus dem Boden in den Früchten einzulagern. Weißburgunder und Chardonnay, aber auch eine Riesling-Spätlese sind dafür bekannt, ein breites Geschmacksspektrum auszubilden, das an Stachelbeere oder Vanille erinnert.

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Qualitätsindizien für gute Weißweine

Weißweine sind empfindlich in der Lagerung. Lassen Sie Ihren Wein niemals zu lange liegen und achten Sie beim Kauf auf die Altersangabe. Weine aus dem Supermarkt schmecken am besten, wenn sie nicht älter als zwei Jahre sind. Im ausgewählten Fachhandel erhalten Sie gute Qualitätsweine, die auch in höherem Alter ihre volle Qualität bewahrt haben. Eine gute Qualität hat jedoch ihren Preis.

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Bei Prädikatsweinen erhalten Sie zusätzliche Sicherheiten. Diese Weine haben erfolgreich die sensorische Prüfung professioneller Weinverkoster bestanden. Wie die Qualitätsangabe, unterliegt auch die Ursprungsbezeichnung strengen Regeln. Ein Blick auf das Etikett lohnt sich somit immer.

Sulfide im Wein dienen der Haltbarkeit, wie in vielen Lebensmitteln. Sie stellen keine Qualitätsminderung dar. Lassen Sie jedoch Flaschen im Regal zurück, die unter starker Beleuchtung steht. Bei einer Weinverkostung auf dem Weingut wissen Sie genau, was Sie bekommen. Hier dürfen Sie guten Gewissens zugreifen.

Der Preis und die Qualität

Gute Qualitätsweine haben Ihren Preis, doch verspricht ein hoher Preis nicht automatisch eine hohe Qualität. Direkt vom Weingut erhalten Sie zum Teil exzellente Weine, für die Sie im Fachhandel tief in die Tasche greifen müssten.

Beste Weißweine

Den Grauen Burgunder Deutsches Weintor, der trocken, würzig und leicht fruchtig nach Honigmelone schmeckt, finden Sie häufig für unter 10 Euro. Gleiches gilt für den traditionsreichen Riesling Kloster Eberbach, mit seiner fruchtig dezenten Säure. Etwas darüber liegt der halbtrockene Brauneberger Juffer, ein Riesling Kabinett vom Weingut Günther Steinmetz.

Im Bereich der lieblichen Weißweine variieren die Preise stärker. Die hervorragend goldgelbe und honigsüße Nachtgold Beerenauslese der Peter Mertes KG dürfen Sie unterhalb einer 10-Euro-Preisgrenze erwarten. Zurecht deutlich darüber liegt die Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese vom Weingut Markus Lolitor. Der Weißwein altert gut, sodass Sie viel Zeit haben, seinen vollfruchtigen Geschmack nach Birne, Zitrus und Cassis zu genießen.

Als Faustregel für den Preis gilt:

  • Unter 5 Euro:
    Supermarktweine aus großindustrieller Produktion mit gleichbleibender Qualität; nicht die Besten Ihrer Klasse, aber häufig trocken und wohlschmeckend, auf den Breitengeschmack optimiert.
  • 5 – 15 Euro:
    Hier finden Sie gute Weine lokaler Winzer; oft eine positive Überraschung.
  • 20 – 50 Euro:
    Herausragende Weine, die nur selten von 100-Euro-Weinen zu unterscheiden sind. Weinkenner und erfahrene Genießer fühlen sich hier wohl.
  • Über 50 Euro:
    In dieser Preisklasse finden Sie ausgesuchte Spitzenweine und solche, die durch ein ausgeklügeltes Marketing angepriesen werden.

Die richtige Verkostung

Trocken oder lieblich, das volle Bouquet Ihres Weißweins erleben Sie bei der richtigen Verkostung. Kühlen Sie den Weißwein auf 9 – 10 °C herunter und beginnen Sie mit dem Avinieren, dem Ausspülen des Glases mit Wein. Sie vermindern damit Gerüche vom Spülen und Lagern der Gläser.

Weißwein verkosten

Schenken Sie das Ihr Glas zu einem Drittel ein und betrachten Sie die Farbe. Grünlich oder strohgelbe Weine sind jung, überwiegend gelbe Weine sind reif, in Holzfässern gelagert oder stammen aus warmen Regionen. Eine tiefe, goldgelbe Farbe weist auf reichhaltige, tendenziell süße Weine hin.

Schwenken Sie das Glas und nehmen Sie die feinen Geruchskomponenten wahr. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der besten Weine. Danach nehmen Sie einen ersten Schluck. Die Säure macht sich zuerst bemerkbar, dann folgen Süße und weitere feine Aromen. Jeder Mensch hat anders ausgeprägte Geschmacksknospen, daher ist der Geschmack und das Aroma stets individuell. Genießen Sie Ihren Wein, für ihn haben Winzer hart gearbeitet.

Fazit

Mit dem Super-Weinjahr 2018 dürfen Sie sich auf herausragende Weißweine freuen. Trocken allein war gestern, Deutschland greift vermehrt zu halbtrockenen und lieblichen Weinen; jedoch weiterhin zum Riesling. Der Preis ist weniger ausschlaggebend, als viele Weintrinker denken.

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